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Linkspolitiker Glezos gegen Austritt aus der Eurozone

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Linkspolitiker Glezos gegen Austritt aus der Eurozone

Der bekannte griechische Linkspolitiker Manolis Glezos wird bei den Wahlen am 20. September möglicherweise die kommunistische KKE wählen. Das kündigte er am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz an. Damit dieser Fall nicht eintrete, so Glezos, der am kommenden Mittwoch 93 Jahre alt wird, müsse die „Volkseinheit“ (LAE), die sich kürzlich vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) abgespalten hat, von ihrer Position abgehen, Griechenland aus der Eurozone herauszulösen.

Er ging allerdings nicht auf die Tatsache ein, dass auch die KKE für einen Austritt des Landes aus der Eurozone plädiert. Außerdem wollen Griechenlands Kommunisten auch die Europäische Union als Ganzes verlassen.

Ursprünglich hatte Glezos den Vorsatz bekannt gegeben, die LAE unter Panajotis Lafazanis zu unterstützen. Nun stellte sich der einstige Widerstandskämpfer die rhetorische Frage, wie er mit jemandem zusammenarbeiten solle, der die Auffassung vertrete, dass das Land aus dem Euro herausgelöst werden müsse. Seiner Auffassung nach müsse das Volk über derart wichtige Fragen entscheiden. Weiterhin forderte er dazu auf, dass seiner Auffassung über die Einführung einer direkten Demokratie Gehör geschenkt werde. Kritik musste sich auch der bisherige Ministerpräsident und SYRIZA-Vorsitzende Alexis Tsipras von Glezos gefallen lassen. Während der Regierung unter SYRIZA sei „die Stimme des Volkes“ nicht zum Ausdruck gebracht worden.

Der von der Insel Naxos stammende Glezos genieß in Griechenland den Ruf eines Volkshelden, weil er während des II. Weltkrieges, als das Land von deutschen Truppen besetzt war, in einer riskanten nächtlichen Aktion die Hakenkreuzfahne von der Akropolis eingeholt hatte. Bis Anfang Juli saß Glezos im Europaparlament; er trat aus Altersgründen zurück. (Griechenland Zeitung / jh)

Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Manolis Glezos am Donnerstag während seiner Pressekonferenz in den Räumen der Journalistengewerkschaft ESIEA in Athen.

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