Der für seine radikalkonservativen Ansichten bekannte Bischof von Ägion in der Nordwestpeloponnes, Ambrosios, hat am heutigen Montag und morgigen Dienstag für sein Bistum eine zweitägige Trauer ausgerufen. Am heutigen Mittag sowie morgen zur selben Zeit wurde ein halbstündiges Trauergeläut für alle Kirchen angeordnet. Außerdem sollen an den Kirchen Protesttransparente aufgehängt werden.
Der Grund dafür ist die Abstimmung über das neue Gesetz für die eingetragene Lebenspartnerschaft im Athener Parlament am morgigen Dienstag. Es sieht im Gegensatz zum bisherigen Partnerschaftsgesetz diese Möglichkeit ausdrücklich auch für gleichgeschlechtliche Paare vor. Die Kirche hat sich bis zum Schluss der Novellierung des Gesetzes vehement widersetzt, auch wenn Griechenland wegen des Ausschlusses der gleichgeschlechtlichen Paare 2013 vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verurteilt wurde. Wie es in der Ankündigung des Bistums Ägion heißt, würde der Staat „alternative“ Formen des Zusammenlebens legalisieren, die „die traditionelle Institution der Familie unterminieren und untergraben, gegen den Willen Gottes sind und bei ihrer Anwendung riesige moralische, nationale und soziale Probleme mit sich bringen dürften“.
(Griechenland Zeitung / ak, Archivfoto: © Eurokinissi)
