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UN-Generalsekretär fordert Unterstützung für Hellas bei der Flüchtlingskrise

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UN-Generalsekretär fordert Unterstützung für Hellas bei der Flüchtlingskrise

Am Freitag und Samstag (17. und 18. Juni) hat der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon Griechenland einen offiziellen Besuch abgestattet. In Athen hat er sich u. a. mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras getroffen. Zudem hat er auf der Insel Mytilini zwei Flüchtlingslager besucht.

Anlässlich des Athen-Besuches von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon rief Ministerpräsident Alexis Tsipras diesen dazu auf, sich stärker für die Umsetzung der Flüchtlingsvereinbarung zwischen der EU und der Türkei stärker einzusetzen. Es gehe vor allem darum, dass Flüchtlinge mit Asylanspruch gerecht in andere europäische Länder umgesiedelt werden. Immigranten, die keinen Anspruch auf den Status eines Asylanten haben, müssen hingegen zurück in die Türkei gebracht werden. Als symbolische Geste schenkte Tsipras dem UNO-Chef „eine der tausenden Rettungswesten“, die an der griechischen Küste gefunden worden sind und die von Immigranten und Flüchtlingen auf ihrem Weg von der türkischen Küste aus nach Griechenland getragen wurden.


Ban Ki-moon hat im Rahmen seines Besuches die internationale Staatengemeinschaft dazu aufgefordert, die Ursachen der Flüchtlingskrise stärker zu bekämpfen. Dazu zählen der Krieg in Syrien und die Krise in Libyen. Tsipras und der UNO-Generalsekretär haben weiterhin die Lösung der Zypernfrage erörtert. In Athen hatte Ban Ki-moon zudem Begegnungen mit Außenminister Nikos Kotzias sowie mit Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos.
Am Samstag ist er weiter auf die Insel Lesbos gereist, wo viele Immigranten erstmals europäisches Territorium betreten. Hier hat er zwei Flüchtlingslager besucht. Dabei hat er sich für eine bessere Integration der Flüchtlinge eingesetzt. Er forderte die Beendigung der Praxis, Flüchtlinge in Lagern unterzubringen und er setzte sich für legale Wege der Migration ein.
Was Griechenland betrifft, so hob er die Arbeit des Landes bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise hervor. Athen, so mahnte er an, benötige dabei stärkere Unterstützung seitens der internationalen Gemeinschaft.
„Lesbos“, so sagte er, „ist eine Insel des Friedens - und euer Meer ein Meer der Solidarität“. Zudem bezeichnete er die Griechen als „Weltbürger“. – Am 19. September wollen die Vereinigten Nationen in New York eine Konferenz zur Flüchtlingskrise organisieren.
Am Montag dieser Woche wurde zudem der Weltflüchtlingstag gefeiert. In diesem Rahmen erinnerte Ministerpräsident Tsipras daran, dass die „Griechen wissen, was es heißt, ein Flüchtling zu sein“. Seit einem Jahr kämpfe sein Land „an vorderster Front“ für eine Erleichterung der Lage der Flüchtlinge. Aus den Reihen des Koalitionspartners ANEL wurde zudem die Arbeit der Behörden, der Küstenwache und der Freiwilligen im Umgang mit der Flüchtlingskrise hervorgehoben. Der für Flüchtlingsfragen zuständige stellvertretende Minister Jannis Mouzalas gedachte aller der 65 Millionen Menschen, die im Jahr 2015 auf der Flucht gewesen sind. (Griechenland Zeitung / eh)

Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt den UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon (l.) gemeinsam mit Ministerpräsident Alexis Tsipras, der dem Besucher zuvor symbolisch eine Schwimmweste überreicht hatte – die diese schließlich auch anlegte.

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