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Flucht vor der Krise: Griechen treibt es in die Ferne Tagesthema

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Flucht vor der Krise: Griechen treibt es in die Ferne

Unter Federführung des Generalsekretariats für Auslandsgriechentum (GfA) wurde eine Liste erstellt, die Auskunft über deutlich zunehmende Migrationszahlen von Griechen in den Krisenjahren seit 2010 gibt. Vor allem Menschen mit hohem Bildungsniveau zieht es demnach in die Ferne.

Als Antwort auf eine entsprechende parlamentarische Anfrage reicht das griechische Außenministerium eine vom GfA erarbeitete Statistik im Parlament ein, aus der hervorgeht, dass im Zuge der Krise viele griechische Staatsbürger ins Ausland emigrieren. Das Ministerium weist allerdings darauf hin, dass die Statistik Lücken aufweist. Für im Ausland lebende Griechen besteht keine Verpflichtung, sich bei den Auslandsvertretungen des Landes zu melden. Relativ genau dürften die Zahlen sein, die für Deutschland vorliegen. Als Quelle wird hier das Statistische Bundesamt (Destatis) zitiert. Demzufolge sind seit 2012 rund 157.000 Griechen in die Bundesrepublik Deutschland emigriert. Im selben Zeitraum gingen 6.165 Hellenen nach Österreich. Man geht davon aus, dass es sich überwiegend um junge Menschen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren sowie um Familien handelt.   


Die Griechen, die in den vergangenen Jahren im Zuständigkeitsbereich des griechischen Konsulats in Genf gezogen sind, werden auf etwa 5.000 geschätzt. Zum großen Teil würden sie in Krankenhäusern, internationalen Konzernen, Universtäten, Forschungszentren, Banken und Privatunternehmen arbeiten.

In fernen Kontinenten
Auch die USA sind ein beliebtes Einwanderungsziel. Zwischen 2010 und 2014 hat dieses Land 6.340 Aufenthaltsgenehmigungen an „permanente Residenten“ für griechische Staatsbürger vergeben. Die Tendenz ist steigend: Während vor sechs Jahren 966 Griechen eine solche Aufenthaltsgenehmigung erhalten haben, sind es 2014 bereits 1.526 gewesen. Diese Daten stammen von der US-Heimatschutzbehörde (Department of Homeland Security).
In Australien sprechen die dort zuständigen griechischen diplomatischen Behörden von jährlich 9.000 Ankünften aus Griechenland. Die meisten davon seien jedoch Auslandgriechen mit einer doppelten Staatsbürgerschaft, die zurück „in die Heimat“ gekehrt seien. Ergänzt wird in der Mitteilung, dass in diesem September ein bilaterales Abkommen in Kraft treten wird, dass griechischen Studenten eine „Studenten Visa (Work and Holiday Visa)“ vergibt. Damit bekommen auch Studierende das Recht in Teilzeit zu arbeiten, was in der Praxis wohl noch mehr Zuzüge aus Hellas nach sich ziehen dürfte.

Im Persischen Golf
Weitere beliebte Migrationsziele der Griechen sind Kuweit und Katar. Dort hat sich die Zahl der griechischen Zuwanderer von 2008 (450 Griechen) im Jahr 2014 mehr als verdoppelt. Die meisten von ihnen sind in der Baubranche beschäftigt. Steigend ist auch die Tendenz der Griechen, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten arbeiten. Waren es vor sechs Jahren 1.500 Bürger aus Hellas, stieg deren Zahl im Jahr 2013 auf etwa 3.300. Sie arbeiten vorwiegend im Bausektor, im Handel, in der Schifffahrt, im Tourismus sowie an Universitäten. Die meisten der dort lebenden Griechen verfügen über einen Hochschulabschluss. (Griechenland Zeitung / eh)


Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand 2012 und zeigt Griechen anlässlich eines Fußballspieles in Deutschland.

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