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„Kanarienvogel im europäischen Bergwerk“ Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) enstand am 19. Mai während einer Veranstaltung von „DiEM25“ in Athen. Im Bild: Janis Varoufakis. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) enstand am 19. Mai während einer Veranstaltung von „DiEM25“ in Athen. Im Bild: Janis Varoufakis.

Der frühere griechische Finanzminister Janis Varoufakis sprach in der vorigen Woche in der Berliner Volksbühne während eines Treffens von „DiEM25“, eine Sammlungsbewegung die er mitbegründet hat.


In seinen Ausführungen erläuterte er zunächst die „Tragik von Deutschland“: Viele Leute säßen auf ihrem Geld und sparten; weite Teile der Bevölkerung seien seit Jahren zum Lohnverzicht verdonnert, im Land selbst würde zu wenig verkauft. Auf diese Weise sei Deutschland zur Exportnation geworden. Man sei darauf angewiesen, deutsche Produkte im Ausland zu verkaufen. Dort seien die Menschen leichtsinniger, sie verschuldeten sich, eine Blase entstünde, ein Kollaps, Rückzahlungen blieben aus, Deutschland werde in die Schuldenkrise hineingerissen.
Griechenland aber sei so etwas wie der Kanarienvogel im europäischen Bergwerk: eine lebende Warnung vor den Folgen falscher, marktradikaler Glaubensbekenntnisse. Nicht der Kanarienvogel sei schuld für das Gas, sagt Varoufakis, sondern die Konstrukteure, die die Gefahr nicht erkennen und bannen.
Niemand in der sogenannten Eurogruppe, sagt der Ökonom, glaube, dass mit der derzeitigen Politik Griechenland aus der Krise geholt werden könne. Europa stünde dort, wo es in den frühen 1930er Jahren stand, am Vorabend eines Krieges also. Dennoch würde weitergemacht wie gehabt. Mehr dazu lesen Sie in der neuen Griechenland Zeitung, die am Mittwoch (31. Mai) am Kiosk ist. (Griechenland Zeitung / sb)

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