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Unpopuläres Spargesetz von Regierungspartei verabschiedet Tagesthema

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Unpopuläres Spargesetz von Regierungspartei verabschiedet
Nach hitziger Debatte verabschiedete das Parlament am Donnerstagabend das neue Multi-Gesetz, das vor allem die Arbeitsbeziehungen betrifft und weitere Gehalts- und Rentenkürzungen mit sich bringt. 153 Abgeordneten der Regierungspartei PASOK haben am Donnerstagabend für alle Artikel des Multi-Gesetzes mit „Ja" gestimmt. Dieses passierte damit auch in zweiter Lesung das Parlament. Einzige Ausnahme war die ehemalige PASOK-Arbeitsministerin Louka Katseli, die gegen den Artikel 37 gestimmt hat. Mit dieser Passage sollen die Arbeitsbeziehungen neu geregelt werden.
hungen neu geregelt werden. Katzeli wurde wegen ihrer abtrünnigen Linie aus der Fraktion ausgeschlossen. Im Anschluss gab sie bekannt, sie sei zutiefst traurig über diese Entscheidung. Sie werde auch weiterhin zur PASOK gehören und die Regierung unterstützen. Die Sozialisten haben nunmehr im Parlament nur noch eine Mehrheit von 153 Sitzen. Nach dem Wahlsieg im Oktober 2009 saßen ursprünglich 160 PASOK-Abgeordnete in der Volksversammlung.

„Zum letzten Mal" für ein solches Gesetz gestimmt

Auch Vasso Papandreou, die unter früheren PASOK-Regierungschefs als Ministerin, die aber auch als EU-Kommissarin tätig war, wollte ursprünglich ebenfalls gegen Artikel 37 stimmen. Die Parteiführung konnte sie jedoch kurz vor der Abstimmung überreden, an der Richtlinie der Regierung festzuhalten. Die Politikerin stellte allerdings klar, es sei das letzte Mal gewesen, dass sie für ein Gesetz stimme, mit dem sie nicht einverstanden sei. Ministerpräsident Jorgos Papandreou habe ihr gegenüber damit argumentiert, dass die Verabschiedung dieses Multigesetzes die einzige Hoffnung für Griechenland sei, von den Geldgebern die nächste Kreditrate in Höhe von 8 Mrd. Euro zu erhalten.

Regierungschef und sein Vize in Brüssel

Endgültig über die Auszahlung dieser sechsten Tranche eines Gesamtkredites in Höhe von 110 Mrd. Euro, der seit dem Frühling 2010 aller drei Monate an Athen in Raten überwiesen wird, wollen am heutigen Freitag die Finanzminister der Eurogruppe entscheiden. Zu diesem Treffen in Brüssel ist auch der griechische Finanzminister und stellvertretende Regierungschef Evangelos Venizelos eingeladen. Am Sonntag findet ebenfalls in Brüssel ein Treffen der Staats- und Regierungschefs, in Anwesenheit von Jorgos Papandreou, statt. Ziel ist es u. a. eine Lösung zu finden, damit Griechenland vor dem Bankrott bewahrt werden kann.

Ohne Kreditrate droht die Pleite
 
Zudem hat die „Troika" (bestehend aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds) am Donnerstag ihren vorläufigen Bericht über die Griechischen Fortschritte in Punkto Finanzen und Durchsetzung harter und unpopulärer Maßnahmen veröffentlicht. Die nächste Tranche für Athen sei demnach schon fast gesichert. Sollte Athen die 8 Mrd. Euro bis Mitte November nicht erhalten, könnten keine Renten und Gehälter im Staatlichen Sektor ausgezahlt werden. Das Land wäre faktisch pleite. (Griechenland Zeitung / eh)

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