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Fieberhafte Suche nach neuem Regierungschef für Griechenland Tagesthema

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Fieberhafte Suche nach neuem Regierungschef für Griechenland
Die Gespräche für die Ernennung eines neuen griechischen Übergangspremiers werden am heutigen Dienstag auf Hochtouren fortgesetzt. Als Spitzenkandidat gilt weiterhin der ehemalige Vizechef der Europäischen Zentralbank Loukas Papadimos.   Nachdem am Montagabend keine Einigung mit dem Favoriten für das Amt des neuen griechischen Ministerpräsidenten, Loukas Papadimos, erzielt werden konnte, wurden die Gespräche mit ihm am heutigen Dienstag wieder aufgenommen. Papadimos weiterhin Spitzenkandidat Premierminister Jorgos Papandreou soll sich heute Vormittag abermals mit Papadimos getroffen haben. Zudem soll Papandreou ebenfalls den Vorsitzenden der größten Oppositionspartei des Landes der Nea Dimokratia (ND) Antonis Samaras kontaktiert haben.
der Nea Dimokratia (ND) Antonis Samaras kontaktiert haben. Den gleichen journalistischen Quellen zufolge sollen sich Papandreou und Samaras bereits auf Loukas Papadimos geeinigt haben.
Wie es hieß, hatte dieser am Montag zu verstehen gegeben, dass er nicht nur als Strohmann fungieren wolle. Vielmehr sehe er seine Aufgabe so, dass er auch politischen Gestaltungsraum haben müsse. Deshalb müsse er letztlich auch ein Wörtchen dabei mitreden, wer in seinem Kabinett einen Posten erhalten solle. Vor allem setzte er sich dafür ein, dass auch gestandene Politiker aus den Reihen der konservativen Nea Dimokratia in der Übergangsregierung vertreten sein müssten. Schließlich forderte er noch, dass diese Regierung länger im Amt bleiben müsse, als bisher geplant. Den 19. Februar 2012, der bis dahin als vermutlicher Wahltermin gehandelt wurde, hatte er als unrealistisch abgelehnt. Die Frist bis dahin sei zu kurz, bis dahin könne man nicht die notwendige Arbeit leisten. Der erfahrene Finanzexperte forderte zudem, das Finanzministerium selbst zu übernehmen.
Am heutigen Dienstagmittag berichtete das griechische Fernsehen, dass Samaras mittlerweile nachgegeben haben soll. Er sei bereit, mehrere seiner Parteimitglieder in der neuen Regierung mit einzubeziehen. Für die Durchführung der vorverlegten Parlamentswahlen soll man sich zudem auf ein „offenes Datum" geeinigt haben.

Weitere Kandidaten der neuen Regierung

Nachdem sich am Montagabend Gerüchte verdichteten, wonach Papadimas das Amt nicht übernehmen würde, wurden am späteren Abend weitere potentielle Kandidaten genannt, darunter vor allem der Europäische Bürgerbeauftragte Nikoforos Diamantouros. Zu hören war auch der Name des griechischen Vertreters beim Internationalen Währungsfonds (IWF) Panagiotis Roumeliotis.
Der Nachrichtenagentur Reuters gegenüber soll Diamantouros allerdings geäußert haben, dass er zwar am Sonntagabend darüber informiert worden sei, dass er einer der Kandidaten für die politische Leitung Griechenlands sei. Am Montag hätte er aber keine weiteren Informationen zum Thema erhalten.
Andere Medien berichten, dass Roumeliotis das griechische Finanzministerium übernehmen könnte. Diesen Posten hatte er auch unter Regierung von Andreas Papandreou in den Jahren zwischen 1987 und 1989 inne.
Eventuelle stellvertretende Regierungschefs der neuen Übergangsregierung könnten der bisherige Vize-Ministerpräsident und Finanzminister Evangelos Venizelos und der stellvertretendem ND-Chef Stavros Dimas sein. Ein derartiges Szenario konnte offiziell nicht bestätigt werden. Dimas selbst dementierte eine solche Konstellation. 

Kabinettsitzung unter Vorsitz Papandreous

Heute Mittag tagte der jetzige Ministerrat unter Vorsitz von Ministerpräsident Jorgos Papandreou (siehe Foto). Der ursprünglich auf 12.00 Uhr angesetzte Termin musste wegen der laufenden Gespräche über die Besetzung der neuen Regierung etwas verschoben worden. Während dieser Kabinettsitzung sollten ursprünglich die Rücktritte der Minister bekannt gegeben werden. Im Anschluss sollte dann das Kabinett der Übergangsregierung gebildet werden.
Voraussichtlich wird auch Papandreou, sobald ein Übergangsministerpräsident ernannt worden ist, beim Staatspräsidenten Karolos Papoulias sein Rücktrittsgesuch einreichen. (Text: Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

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