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An der Grenze zur Türkei herrscht weiterhin Alarmbereitschaft Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Wochenende in der nordgriechischen Region Evros. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Wochenende in der nordgriechischen Region Evros.

Griechenland ist an der nordgriechischen Grenze zur Türkei nach wie vor in Alarmbereitschaft. Am Wochenende wurden Scheinwerfer und Betonblöcke an der Grenze aufgestellt, berichten lokale Medien.

Zudem wurden am Flussufer der griechischen Seite an besonders gefährdeten Stellen mobile Stacheldrahtzäune errichtet. Vor Ort sind bereits Beamte aus Österreich und Polen zur Unterstützung eingetroffen.
In einem Interview gegenüber der Wochenendausgabe der Zeitung „Ta Nea“ stellte Außenminister Nikos Dendias fest, dass Griechenland in Bereitschaft sei: Dies sei „deutlich zu erkennen“ und habe „zweifellos“ eine abschreckende Wirkung. Der Türkei warf er vor, „Unschuldige zu benutzen, um politische und wirtschaftliche Vorteile“ zu erzwingen. Das Ziel Ankaras sei es, gegenüber der EU Druck aufzubauen, um dadurch interne Vorteil zu erzielen, so der Minister. Er fügte hinzu, dass die zuständigen Behörden die Situation an der nordgriechischen Grenze „vollkommen unter Kontrolle“ hätten. Was den Sachverhalt der Flüchtlings- und Migrationskrise angeht, so wiederholte der Außenminister, dass es sich um eine Krise der EU und nicht etwa um eine Krise Griechenlands handle. Athen werde seine selbstverständliche Pflicht leisten, um die europäische Grenze zu schützen. Dabei appellierte er an die EU: Solidarität sei jetzt „notwendiger denn je“. Dendias machte erneut deutlich, dass das gemeinsame europäische Asylsystem neugestaltet werden müsse.
Am Freitag besuchte Griechenlands Bürgerschutzminister Michalis Chryssochoidis gemeinsam mit dem Direktor der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) die Grenze am Evros-Fluss. Dabei stellte der Minister fest, dass Europa „vereint und entschlossen“ die Grenze vor einer „Invasion verzweifelter Menschen“ bewache, die Ankara als „geopolitische Schachfiguren“ benutze. Er betonte, dass an genau dieser Grenze „Europa beginnt“.
Am Samstag stattete Verteidigungsminister Alkiviadis Stefanis den Inseln Samos, Leros, Kalymnos und Kos Besuche ab. Von den zuständigen Behörden ließ er sich über die Aktivitäten informieren, die sie im Rahmen der Bewältigung des Flüchtlingsstroms unternehmen. Am Freitag führte der Verteidigungsminister ähnliche Unterredungen mit den Behörden auf den Inseln Lesbos und Chios. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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