Das griechische Finanzministerium ist fest entschlossen die
Steuerflucht zu bekämpfen. In einem siebenseitigen offenen Brief
des Ministeriums ist die Rede von „untouchables“ also
„unberührbaren“ Berufsgruppen, wie etwa Star-Anwälte, berühmte
Musiker oder Bürgermeister, bei denen die Steuerhinterziehung nicht
verhindert wurde. In den letzten 30 Jahren sei nichts unternommen
worden, um diese Situation zu ändern, heißt es in diesem Brief.
Viele Steuerprüfer seien sich immer wieder unsicher, ob sie einigen
Fällen akuter Steuerflucht überhaupt nachgehen können bzw. dürfen.
Der Verfasser des Briefs, vermutlich Finanzminister Jannis
Stournaras, verspricht „politische Deckung“ und „persönliche
Unterstützung“ all jenen, die die Steuerflucht bekämpfen wollen.
4.000 Steuerprüfer seien bereits eingestellt worden, um diese
Arbeit zu leisten. Bis Ende des Jahres verspricht sich der
Verfasser des Briefs „signifikante Ergebnisse“. Schätzungsweise
werden in Griechenland derzeit täglich an die 150.000
Steuererklärungen für das Jahr 2012 abgegeben, die letzten müssen
bis Ende August bei den Finanzämtern eingehen. Die Steuereinnahmen
liegen bisher bei 9,43 Milliarden Euro. Damit wurde das Ziel nur
knapp verfehlt: Angepeilt waren bis Ende Juni 9,45 Milliarden Euro.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto:
Eurokinissi)
