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Erster jüdischer Bürgermeister Griechenlands verstorben Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand während der Beerdigung des Bürgermeisters von Ioannina, Moisis Elisaf. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand während der Beerdigung des Bürgermeisters von Ioannina, Moisis Elisaf.

„Er hatte Brücken zwischen den Menschen errichtet.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou vom Bürgermeister der Stadt Ioannina Moisis Elisaf. Dieser ist am Freitag (17.2.) im Alter von 68 Jahren an einer schweren Krankheit verstorben.

Elisaf ist der erste jüdische Bürgermeister in der Geschichte Griechenlands gewesen. Premierminister Kyriakos Mitsotakis bezeichnete ihn als „leuchtenden und hellen Menschen“.
Beerdigt wurde der Verstorbene am Sonntag in der lokalen Synagoge von Ioannina. Anwesend bei den Trauerfeierlichkeiten waren zahlreiche Parlamentarier, aber auch Vertreter der lokalen und der jüdischen Gemeinde sowie der griechisch-orthodoxen Kirche.

„Großartige Persönlichkeit“
Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus, wurde vom Metropolit von Ioannina Maximos vertreten. Letzterer bezeichnete den Verstorbenen als einen „Friedensstifter“.
Anwesend bei der Beerdigung waren auch der Botschafter Israels in Athen Noam Kats sowie der Botschafter der USA George Tsunis. Kats stellte fest, dass Elisaf für eine bessere Welt gekämpft habe. Tsunis sprach von einem großen Verlust für Griechenland.
Auch Parlamentspräsident Konstantinos Tasoulas ist bei der Beerdigung in Ioannina anwesend gewesen. Er erklärte, dass er in den vergangenen Jahren eng mit Elisaf zusammen gearbeitet hatte. Er bezeichnete ihn als eine „großartige Persönlichkeit“.
Zu Welt gekommen ist Elisaf im Jahr 1954 in Ioannina als Sohn jüdischer Eltern. Diese gehörten zu den wenigen Juden Griechenlands, die den Holocaust überlebten; seine Großeltern und andere Familienmitglieder sind damals von den Nazis ermordet worden. Zum Bürgermeister dieser traditionsreichen Stadt im Nordwesten Griechenlands wurde er im Juni 2019 gewählt. Unterstützt wurde Elisaf dabei von Politikern aus dem politischen Zentrum sowie von der amtierenden konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia. Zwei Jahrzehnte lang ist er zudem Präsident der israelischen Gemeinde von Ioannina gewesen. Außerdem fungierte er als Vorstandsmitglied des Israelischen Zentralrats Griechenlands. In Athen hat er Medizin studiert; später lehrte er als Medizinprofessor an der Universität Ioannina. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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