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Griechenland feilt am politischen Dialog mit Ankara und Kairo Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Außenminister Jorgos Gerapetritis. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Außenminister Jorgos Gerapetritis.

Griechenland und die Türkei können einen Weg finden, ihren politischen Dialog zu verbessern. Dies stellte an diesem Wochenende Außenminister Jorgos Gerapetritis in einem Interview gegenüber dem panarabischen Fernsehsender „Al Ghad TV“ fest. Er fügte hinzu, dass Athen und Ankara Beziehung der guten Nachbarschaft auf Basis des internationalen Rechts aufbauen könnten.

In diesem Sinne zeigte sich Gerapetritis zuversichtlich, dass beide Länder über das benötigte politische Kapital verfügen, um die bilateralen Beziehungen auf einem ähnlichen Stand wie in den vergangenen fünf Monaten halten zu können. Nach mehreren verheerenden Erdbeben Ende Februar war für die griechisch-türkischen Beziehungen Tauwetter angebrochen. Nach schweren Erdbeben an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien hatte Athen sofort Hilfskräfte geschickt. Das wurde im offiziellen Ankara, aber auch von der türkischen Öffentlichkeit sehr wohlwollend registriert, und die bis dahin eher schlechten bilateralen Beziehungen besserten sich. So sah die türkische Seite etwa von ihrer Praxis ab, griechische Inseln mit ihren Kampfjets zu überfliegen.
Gegenüber Al Ghad TV verwies der hellenische Außenminister darauf, dass der einzige Meinungsunterschied zwischen Athen und Ankara in der Festlegung der Ausschließlichen Wirtschaftszone in der Ägäis bestünde. Des Weiteren stellte er fest, dass sich sein Land für die EU-Perspektive der Türkei einsetzte; es müsse jedoch noch viel in diese Richtung getan werden.
In diesem Sinne erinnerte er auch auf die Lösung der Zypernfrage: Der Inselstaat ist seit der türkischen Invasion im Jahre 1974 in einen türkischsprachigen Nord- und den griechischsprachigen Südteil getrennt.
Im Interview angesprochen wurden außerdem Themen des östlichen Mittelmeers, des Nahen Ostens, aber auch der Klimawandel sowie die weltweite Nahrungsmittelkrise.

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Premier Mitsotakis in Ägypten

„Strategische Beziehungen“ zu Ägypten
Die bilateralen Beziehungen zwischen Griechenland und Ägypten beschrieb Gerapetritis als „strategisch“. Sie würden sich positiv als „Stabilitätsfaktoren in der Region“ auswirken. Die bestehenden Kooperationen könnten aber in vielen Bereichen wie etwa Energie, Migration, Wirtschaft und Handel noch weiter vertieft werden, so der Minister.
Er verwies u. a. darauf, dass auf Basis bilateraler Absprachen rund 10.000 Landarbeiter aus Ägypten in Griechenland eine Arbeit finden werden und er bedankte sich außerdem für die Unterstützung aus Ägypten bei den verheerenden Waldbränden, die sich im Juli in Hellas ereignet hatten.

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Mitsotakis in Ägypten

Zuvor hatte sich der Außenminister aus Athen am Freitag (4.8.) mit seinem Amtskollegen Samih Schukri in El-Alamein getroffen. Einig waren sich die beiden Gesprächspartner darin, dass sie die bilaterale Kooperation weiterhin vertiefen wollen. Beide Seiten seien sich in fast allen Themen einig, hieß es nach dem Treffen. Außerdem seien die beiden Länder auch traditionell miteinander verbunden. Im Rahmen der UN-Generalversammlung in New York werde man erneut vertiefende Gespräche führen. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel) 

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