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Neues Gutachten über Brandursachen nach dem Zugunglück bei Tempi

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt ein Mahnmal für die Opfer des Tempi-Zugunglücks in Larissa. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt ein Mahnmal für die Opfer des Tempi-Zugunglücks in Larissa.

Eine Explosion, die im Februar 2023 dem Zusammenstoß zweier Züge bei Tempi folgte, könnte eventuell doch – wie ursprünglich vermutet – durch Silikonöl verursacht worden sein, das sich in Transformatoren des Zuges befand.

Damals waren ein Personenzug und ein Güterzug frontal zusammengestoßen: 57 Menschen kamen ums Leben, darunter viele Studenten.
Vorgelegt wurde diese neue Studie von Dimitris Karonis, Professor an der Nationalen Technischen Universität Athen. In dieser Woche wurde das 123 Seiten umfassende neue Gutachten den Ermittlungsbeamten der Berufungsinstanz übergeben. Direkt nach dem Unfall war ein regelrechter Feuerball zu beobachten; mindestens vier der Insassen des Personenzuges sollen erst durch diesen Brand ums Leben gekommen sein.
Kritiker hatten bisher wiederholt die Vermutung zum Ausdruck gebracht, dass der Güterzug eventuell illegal Kraftstoff transportiert haben könnte. Regierungssprecher Pavlos Marinakis warf ihnen vor, „absichtlich gelogen“ zu haben und fasste zusammen, dass sich die Regierung darum bemühe, die Situation bei der Griechischen Eisenbahn zu verbessern. Er wies darauf hin, dass Premier Kyriakos Mitsotakis am Montag (12.5.) während eines Treffens mit seiner italienischen Amtskollegin Giorgia Meloni auch Investitionen bei der Bahn vereinbart habe. 2017 war ein Teil der Eisenbahn an die italienische Ferrovie Dello Stato verpachtet worden.
Während einer Rede in der Hafenstadt Patras auf der Peloponnes kritisierte am Dienstag (13.5.) der Vorsitzende der Oppositionspartei Bündnis der Radikalen Linken Sokratis Famellos, dass die Staatsanwaltschaft eher hätte einschreiten müssen und dass die Regierung nach dem Eisenbahnunglück hätte zurücktreten müssen. Entsprechende Reaktionen habe man in anderen europäischen Ländern auch nach „kleineren Skandalen“ beobachten können. Er fügte hinzu, dass die Kollision der beiden Züge auf mehrere „Straftaten“ zurückzuführen sei, darunter falle auch die Sicherheit des griechischen Schienennetzes an sich. Problematisch sei außerdem, dass der Unfallort kurz nach dem Desaster aufgeschüttet worden sei, dadurch sei wichtiges Beweismaterial verloren gegangen. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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