Auf Kreta wurde ein Mann verhaftet, der den US-Militärstützpunkt Souda bei Chania ausspioniert haben soll. Zu den Objekten seines Interesses gehört auch eine griechische Fregatte. Der Beschuldigte streitet sämtliche Vorwürfe ab. Die Behörden befürchten, dass er im Auftrag Irans unterwegs sein könnte.
Auch Schiffe der deutschen Marine gehen im Hafen von Souda vor Anker.
Auf der Insel Kreta hat sich Presseberichten zufolge ein ernster Spionage-Fall ereignet. In dieser Woche wurde ein 26-jähriger Mann aus Aserbaidschan festgenommen, der den US-Militärstützpunkt Souda bei Chania auf Kreta ausspioniert haben soll. Der Mann war mit einem polnischen Reisepass unterwegs, erklärt jedoch nur russisch zu sprechen und zeigt sich gegenüber den griechischen Behörden nicht kooperativ. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe weist er von sich. Am Mittwoch (25.6.) soll er vor der Staatsanwaltschaft eine offizielle Aussage abgeben.
Auf dem US-Militärstutzpunkt bei Souda auf Kreta
US-Militärstützpunkt Souda
Der mutmaßliche Spion hatte seit dem 18. Juni ein Hotelzimmer mit Blick auf den Hafen von Souda gemietet; eingereist sei er aus Warschau. Das Zimmer habe er nur selten verlassen, um Proviant zu besorgen. Außerdem habe er immer nur mit Bargeld bezahlt.
Der Mann soll etwa 5.000 Fotos von dem dort befindlichen Militärstützpunkt geschossen haben. Unter den Motiven seien auch viele Kriegsschiffe und Flugzeuge. In Souda sind derzeit u. a. US-Kampfjets, Transportflugzeuge und ein Tankflugzeug stationiert.
Besorgt sind die griechischen Behörden darüber, dass auch die griechische Fregatte „Kountouriotis“ fotografiert wurde, die sich am 21. Juni in Souda aufhielt.
Militärflugzeuge
Spionage im Auftrag Irans?
Die griechischen Behörden und der Geheimdienst beurteilen die Aktivitäten des Verdächtigen vor dem Hintergrund der Entwicklungen im Nahen Osten. Außerdem wurde in einem ähnlichen Fall ein weiterer Staatsbürger aus Aserbaidschan verhaftet. Vorgeworfen wird den beiden mutmaßlichen Spionen, im Auftrag des Iran unterwegs gewesen zu sein. Griechenland hat mit den USA und Israel bilaterale Verteidigungsabkommen vereinbart und gilt als bedeutender Knotenpunkt für US-Militäroperationen im Mittelmeerraum.
Nun wollen die griechischen Behörden herausfinden, wer der Empfänger der Fotos und Videos aus Souda gewesen sein könnte. (Griechenland Zeitung / eh)