Am Sonntagabend (19.10.) ist es zu einer Demonstration vor dem Parlamentsgebäude in Athen gekommen. Familienmitglieder der Opfer des Tempi-Zugunglücks, Überlebende aber auch Sympathisanten haben sich dort zu einem Protest versammelt und mit roter Farbe erneut die Namen der 57 Todesopfer auf den Boden geschrieben.
Das Motto dieser Protestaktion lautete, dass es sich dabei nicht um einen „Unfall“ oder um ein „Unglück“ gehandelt habe, sondern um ein „Verbrechen“.
Der Vater eines der Todesopfer sprach von einem „58. Opfer“, das die Demokratie sei. Ein anderer trauernder Vater, Panos Routsis, stellte fest, dass er weiterhin demonstrieren werde, bis „Gerechtigkeit geschaffen“ sei. Er hatte kürzlich einen 23-tägigen Hungerstreik von dem Denkmal des Unbekannten Soldaten am Platz vor dem Parlament durchgeführt.
Anschließend hatte Premierminister Kyriakos Mitsotakis Pläne bekannt gegeben, wonach dieser Platz nicht mehr für solche Proteste benutzt werden dürfe; einige der Zuständigkeitsbereiche sollen an das Verteidigungsministerium übergeben werden. Eine entsprechende Gesetzesnovelle wird in dieser Woche dem Parlament vorgelegt. (Griechenland Zeitung / eh)