Zu einer Demonstration von Landwirten ist es am Dienstag (11.11.) vor dem Ministerium für Agrarentwicklung und Lebensmittel in Athen gekommen. Es folgte ein Protestmarsch bis vor die Büros der staatlichen Agentur für die Auszahlung und Kontrolle von Gemeinschaftsbeihilfen (OPEKEPE).
Damit machten sie auf einen Skandal aufmerksam, wonach unberechtigte Personen Agrar-Zuschüsse seitens der EU erhalten hatten – tatsächlich berechtigte Landwirte haben dadurch keine Subventionen erhalten. Außerdem wird darauf aufmerksam gemacht, dass die gezahlten Preise für landwirtschaftliche Produkte sinken, während gleichzeitig die Produktionskosten steigen. Hinzu komme Missmanagement im Umgang mit einer Seuche bei Ziegen und Schafen: Bisher mussten deshalb 400.000 Tiere getötet werden. Vertreter der Branche sehen eine „Vernichtung ihrer Zunft“. Auf einem Transparent war etwa zu lesen: „Rettet die Viehzucht“.
Bei der Demonstration in Athen waren auch Vertreter der Oppositionsparteien anwesend, die ihre solidarische Haltung mit den Landwirten zum Ausdruck brachten.
In den Medien erklärten die Protestierenden, dass man die Demonstration in Athen als „den Beginn von landesweiten Protesten“ betrachten könne, die im Dezember durchgeführt werden sollen. Endgültige Entscheidungen sollen am 23. November getroffen werden. Im Anschluss könnte es etwa auch zu Straßenblocken mit Traktoren und anderen landwirtschaftlichen Maschinen kommen.
Bereits am Montagabend hatten sich Landwirte aus Nordgriechenland angesichts eines offiziellen Besuches von Premierminister Kyriakos Mitsotakis vor dem Flughafen von Alexandroupoli getroffen. Bereits in der vorigen Woche war dort eine ähnliche Protestaktion durchgeführt worden – der Besuch von Mitsotakis wurde auf diese Woche verschoben. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)