Griechenland und Zypern kooperieren in einem „breiten Spektrum gemeinsamer Themen“ und man arbeite „an echten Lösungen für Probleme, die beide Länder betreffen, um den Alltag unserer Bürgerinnen und Bürger zu verbessern“.
Dies stellte am Mittwoch (12.11.) Premierminister Kyriakos Mitsotakis im Rahmen der dritten zwischenstaatlichen Konferenz Griechenlands und Zyperns fest, die 2023 ins Leben gerufen worden war und dieses Mal in Athen durchgeführt wurde. Nach einer Unterredung mit Zypernpräsident Nikos Christodoulidis sprach der Regierungschef von einem „gemeinsamen Kurs in allen internationalen Fragen“. Auf dem Gesprächstisch lagen dabei der Transport, der Bürgerschutz, der digitale Wandel aber auch gemeinsame Aktivitäten gegen die Wasserknappheit. Kooperieren will man aber etwa auch in Fragen der Justiz und der Kriminalitätsbekämpfung, vor allem im Raum des östlichen Mittelmeeres. Besprochen wurde außerdem der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Internetsucht und exzessiver Online-Nutzung.
Im Mittelpunkt der Gespräche stand zudem der EU-Ratsvorsitz, der am 1. Januar 2026 von Zypern übernommen wird; Griechenland übernimmt diesen Vorsitz im zweiten Halbjahr 2027. Premier Mitsotakis fügte hinzu, dass Athen und Nikosia „dem friedlichen Zusammenwirken auf der Grundlage des Völker- und Seerechts verpflichtet bleiben (…); in einer Zeit der Unsicherheit sind unsere beiden Länder Säulen der Stabilität und Verlässlichkeit in der weiteren Region“. Auf dem Gesprächstisch lag zudem eine geplante Energieverbindung zwischen Griechenland und Zypern, die derzeit jedoch etwas ins Stolpern gekommen ist. Durch eine „Aktualisierung der wirtschaftlich-technischen Parameter des Projekts“ könne man auch mit der Beteiligung neuer, starker Investoren rechnen, sagte Mitsotakis zuversichtlich.
In diesem Sinne äußerte er sich zufrieden darüber, dass in den kommenden 18 Monaten nach Erdöl bzw. Erdgas im Ionischen Meer gebohrt wird; erst vor wenigen Tagen hatte Griechenland ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet.
Christodoulidis erwiderte, dass die Beziehungen zwischen Athen und Zypern u. a. historisch, politisch, strategisch, aber auch brüderlich seien. Man habe gemeinsame Visionen, aber auch die Verantwortung, die Sicherheit und Stabilität in der Region zu wahren, erklärte der Gast aus Nikosia. Erfreut zeigte er sich darüber, dass mittlerweile eine griechische Universität auf Zypern tätig ist und dass im Gegenzug eine zyprische Universität in Griechenland den Betrieb aufgenommen hat. Vor allem aber sprach er von einer „historischen nationalen Notwendigkeit zur Beendigung der türkischen Besatzung und zur Wiedervereinigung Zyperns“.
Weitere Themen, die am Mittwoch besprochen wurden, betreffen Kooperationen von Krankenhäusern, die Stärkung der Verkehrssicherheit sowie auch die Raumfahrttechnologie. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)