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Beunruhigung wegen Syrien auch in Griechenland Tagesthema

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Beunruhigung wegen Syrien auch in Griechenland
Die kritische Lage in Syrien sorgt weltweit für Aufregung. Auch die politische Führung Griechenlands ist in Alarmbereitschaft. Regierung und Opposition wollen eine Involvierung des Landes vermeiden. Griechenland sitzt im Rahmen der Krise in Syrien auf heißen Kohlen. Außenminister und gleichzeitig stellvertretender Regierungschef Evangelos Venizelos (Foto: l.
angelos Venizelos (Foto: l.) sowie Verteidigungsminister Dimitris Avramopoulos (r.) kontaktieren in diesen Tagen zahlreiche Amtskollegen aus Europa, um die Situation zu besprechen. Heute trafen sich die beiden Minister zu einem internen Meinungsaustausch.

Abstand halten
Griechenland will auf keinen Fall in einen eventuellen Einsatz in Syrien involviert werden. Andererseits will das Land auch seinen internationalen Verpflichtungen gerecht werden. Zudem würde Griechenland bei dieser Gelegenheit gern seine günstige geostrategische Lage hervorheben. Zwar konnte das Land durch die angeheizte Situation in der arabischen Welt bisher einen gewissen Vorteil im Bereich des Tourismus erzielen. Doch das dürfte nicht ewig anhalten. Auch befürchtet Athen, dass es einen weiteren enormen Flüchtlingsstrom in Richtung Griechenland geben wird, wenn die Lage in Syrien eskalieren sollte. Außenminister Venizelos bezeichnete die Lage in Syrien als „extrem alarmierend“. Der Einsatz von Giftgas sei ein „abscheuliches Verbrechen“, das gegen das internationale Recht verstoße. Aus diesem Grund müsse es „im Namen der Legitimität eine internationale Antwort“ geben, erklärte Venizelos. Ziel sei es, eine „tragfähige Lösung“ zu finden.

Einwände der Opposition
Auch die linken Oppositionsparteien sprechen sich gegen einen Einsatz in Syrien aus und vor allem auch gegen eine griechische Beteiligung. Der Vorsitzende des Bündnisses der Radikalen Linken (SYRIZA), Alexis Tsipras, ruft den Parlamentspräsidenten Evangelos Meimarakis dazu auf, eine Parlamentsvollversammlung einzuberufen, um alle Abgeordneten über die aktuelle Lage in Syrien und über die Haltung Griechenlands zu informieren. Der ehemalige Koalitionspartner der Regierung Samaras, die Demokratische Linke (DIMAR), fordert eine politische Lösung. Die Partei hebt hervor, dass es sich mittlerweile um eine „internationale geopolitische Krise“ handle. Die kommunistische Partei KKE organisiert für heute Abend ab 19.30 Uhr einen Protestmarsch vom Parlament bis vor die US-Botschaft in Athen.
Der Verein der Ausgewanderten Freien Syrer Griechenlands veranstaltet heute Abend ab 20 Uhr in der Ermou Straße 134-136 im Athener Stadtteil Thissio ebenfalls eine Veranstaltung mit Podiumsdiskussion und anschließendem Konzert. Ziel ist es, die Probleme der Flüchtlinge aus Syrien in Griechenland hervorzuheben. Für Musik sorgt die griechische World-Gruppe Clandestinos. Der Eintritt ist kostenfrei.

(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

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