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Griechenlands Premier unterzeichnet Abkommen am Goldenen Horn

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Griechenlands Premier unterzeichnet Abkommen am Goldenen Horn
Die Zusammenarbeit zwischen Griechenland und der Türkei erhielt am Montag durch die Unterzeichnung von 25 Abkommen in Istanbul weiteren Aufwind. Trotz bestehender Differenzen – u. a. hinsichtlich der Ausschließlichen Wirtschaftszone, der Hoheitsgewässer, der Lufthoheit und der Zypernfrage – sprachen die Regierungschefs der beiden Länder, Antonis Samaras und Recep Erdogan, von einem konstruktiven Klima. An den Bosporus gereist war Griechenlands Premier mit einer Delegation von neun Ministern und einem Staatssekretär, um an der Tagung des so genannten bilateralen Obersten Kooperationsrates teilzunehmen.
Außerdem erörterten Vertreter von zirka 100 griechischen und etwa 200 türkischen Unternehmen Möglichkeiten des weiteren Ausbaus der wirtschaftlichen Beziehungen. Das Handelsvolumen belief sich 2010 auf 5 Mrd. US-Dollar und stieg bis 2012 auf 6,5 Mrd. Im Rahmen seines Türkei-Besuches traf sich Samaras darüber hinaus mit dem türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül sowie mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel Bartholomäus in dessen Amtssitz im Istanbuler Stadtteil Phanar.
Die unterzeichneten Abkommen betreffen u. a. die Sektoren Tourismus, Energie, Schifffahrt, Kultur und illegale Einwanderung. Der griechische Minister für öffentliche Ordnung, Nikos Dendias, unterzeichnete mit seinem türkischen Amtskollegen ein „Memorandum of Understanding“. Die meisten illegalen Einwanderer gelangen von der Türkei aus auf griechisches Territorium. Einig wurde man sich in Istanbul auch, dass zwischen Griechenland und der Türkei regelmäßige Schiffsverbindungen eingerichtet werden sollen; außerdem will man Reisepakete anbieten, die Destinationen in beiden Ländern beinhalten. „Griechenland und die Türkei haben eine belastete Geschichte“, sagte Samaras nach dem Treffen mit Erdogan, „unsere Verpflichtung ist es jedoch, die bilateralen Beziehungen zum Wohle der Region zu verbessern und zu stärken“.
Kritik am Treffen am Goldenen Horn kam von der linken und rechten Opposition im Parlament. „Während die Türkei Hoheitsrechte unseres Landes anzweifelt (…), fährt Herr Samaras mit der Serie ‚griechisch-türkische Annäherung’ unbekümmert fort“, hieß es etwa von Seiten der rechtspopulistischen Partei „Unabhängige Griechen“. (GZeh/as, Foto: Eurokinissi. Die Aufnahme zeigt Samaras, l., und Erdogan.)
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