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Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau besuchte am Montag (27.1.) auch Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis die heutige Gedenkstätte in Polen.

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Anlässlich des bevorstehenden Gedenktages am 10. Juni stellt Thomas Keuer das Buch von Kaiti Manolopoulou über das Märtyrer-Dorf Distomo vor, das im Verlag der Griechenland Zeitung erschienen ist.

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Freitag, 17. Mai 2019 17:43

19. Mai: Gedenktag der Pontier

Am heutigen 19. Mai wird u. a. in Griechenland des Genozids an den Pontiern gedacht. Die Pontier wurden um 1920 aus ihrer Heimat am Schwarzen Meer vertrieben und zwangsdeportiert, vor allem 1923 im Zuge des Bevölkerungsaustauschs zwischen Griechenland und der Türkei.

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Am 19. Mai wird jährlich der Opfer des Völkermordes an den Pontos-Griechen (1916-1923) gedacht. Sowohl in Deutschland als auch in Griechenland wird es zahlreiche Gedenkfeiern geben.

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Am 19.05.1919 begann für die griechisch-orthodoxe Bevölkerung die dritte und abschließende Phase ihrer Vernichtung und dauerhaften Vertreibung aus der Schwarzmeerregion (Pontos) und dem übrigen Kleinasien. In der Türkei gilt der 19. Mai als großer Tag: Die Ankunft Atatürks in der Hafenstadt Samsun war der Beginn der Befreiungskriege, die wiederum 1923 zur Gründung der türkischen Republik führten.
Für die Pontos-Griechen war es der Anfang von unermesslichem Leid. Insgesamt wurden ca. 350.000 Griechen umgebracht, vertrieben oder starben bei Deportationen. Einige der Überlebenden, vor allem jene in den östlichen Provinzen, flüchteten nach Russland (Literaturhinweis: Athen, Paradiesstr. von Sofka Zinovieff). 1923 wurde der Lausanner Vertrag geschlossen und die überlebenden Griechen übersiedelten nach Griechenland. Im Gegenzug wurden die meisten Türken Griechenlands in die Türkei umgesiedelt.
Bis zum heutigen Tag behauptet die Türkei, dass es sich nicht um einen Genozid handelte, da die osmanische Regierung annehmen musste, dass sich die Griechen als Kriegsgegner betätigten. Man spricht auch nur von "Verfolgung" und "Vertreibung", nicht von Völkermord. Die Alliierten des 1. Weltkrieges verurteilten die Massaker als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit". Auch die Parlamente von Griechenland, Zypern, Armenien, Schweden und von einigen US-Bundesstaaten erkannten das Geschehene als Völkermord an.
Das griechische Parlament tat dies bereits 1994 und legte den 19. Mai als offiziellen Gedenktag fest. Es gibt eine Reihe von Ländern, so z.B. Deutschland und Kanada, die Gedenkstätten zur Erinnerung errichten ließen und der 19. Mai ist auch heute noch ein wichtiger Gedenktag sowohl in Griechenland als auch überall dort auf der Welt, wo Nachkommen von Pontos-Griechen leben.
Christiane Dalbeck, Pylos
Unser Foto (© Eurokinissi) stammt von der Gedenkveranstaltung auf dem Syntagma-Platz für den Völkermord an den Pontos-Griechen.

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