Samstag, drei Uhr früh. In einer Sommernacht, während draußen noch ein Junggesellenabschied tobt, bereitet Taxiarchis Tsonis in seiner Taverne auf der Insel Euböa das Lamm für den nächsten Tag vor. Er ist Schafzüchter, Fleischer, Wirt und der beste Grillmeister weit und breit.
Seit 30 Jahren betreibt er mit seiner Familie die Taverne „Balkon der Ägäis“ oberhalb des kleinen Hafens von Agioi Apostoli. Kein Schnickschnack, keine Speisekarte – dafür Lammrippen, Hacksteaks, Kokoretsi und Kondosouvli vom Holzkohlegrill. Alles aus eigener Haltung. „Auf der Zunge zerschmelzen muss das Fleisch, wie Butter in der Sonne“, sagt Taxiarchis.
Drei Stunden Schlaf, dann in den Stall, dann an den Grill. Und das jeden Tag, von Juni bis Oktober. Wenn andere essen, arbeitet er. „So ist der Sommer, so ist die Arbeit.“ Der „Balkon der Ägäis“ ist mehr als eine Taverne. Er ist ein Stück Griechenland, das nicht für Touristen inszeniert ist – sondern gelebt wird.
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