Die USA wollen in China gebaute Schiffe mit hohen Hafengebühren belasten, um die eigene Schiffbauindustrie zu schützen. Betroffen von den Abgaben sind neben chinesischen Reedereien vor allem griechische Schiffseigner.
Sie kontrollieren etwa ein Fünftel der globalen Tonnage und besitzen damit die größte Handelsflotte der Welt. Stark sind die Griechen vor allem in der Tankschifffahrt, ihrer traditionellen Domäne seit den Tagen der legendären „Tankerkönige“ Aristoteles Onassis und Stavros Niarchos. Von 435 Aufträgen für Tanker kamen im vergangenen Jahr 113 von griechischen Unternehmen. Der Großteil ging an chinesische Werften. Aktuell beläuft sich der Auftragsbestand griechischer Schiffseigner auf 620 Neubauten. Davon werden 408, also zwei Drittel, auf chinesischen Werften gebaut. Die meisten griechischen Unternehmen verchartern ihre Schiffe an große Reedereien wie Cosco, Hapag Lloyd oder Maersk. Sie sind es, die die geplanten Hafengebühren bezahlen müssten. Die griechischen Schiffseigner sind also nicht direkt betroffen. Indirekt aber schon: Es könnte in Zukunft schwieriger und weniger lukrativ werden, Schiffe aus chinesischer Produktion zu verchartern. Beobachter erwarten aber einen Dominoeffekt: Die Charterer werden die Gebühren an die Importeure in den USA weitergeben, und die an den Handel. „Bezahlen müssen die Mehrkosten am Ende die amerikanischen Verbraucher“, sagt ein Branchenkenner in Piräus.
Einen ausführlichen Bericht von Gerd Höhler zu diesem Thema lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Griechenland Zeitung (GZ 969), die am 30. April erschien. Bestellungen hier.