Die gute Konjunktur und früher als sonst eingereichte Steuerbescheide haben den Haushaltsüberschuss in der ersten Jahreshälfte deutlich erhöht.
Schätzungen des Finanzministeriums zufolge erzielte die Zentralregierung zwischen Januar und Juni einen primären Haushaltüberschuss (also vor Zahlung der Zinsen zur Bedienung der Staatsschulden) von 4,52 Mrd. Euro. Das ist doppelt so hoch wie der im Haushalt für diesen Zeitraum ursprünglich vorgesehene Überschuss von 2,23 Mrd. Euro. Wenn man die Zinszahlungen miteinbezieht, ergibt sich ein Haushaltsdefizit von lediglich 564 Mio. Euro, im Vergleich zu 2,26 Mrd. Euro in der entsprechenden Periode 2024. Dieses günstige Bild resultiert vor allem aus den flott in die Staatskassen fließenden Einnahmen. Mit 32,2 Mrd. Euro lagen sie 7,5 % über dem im Haushalt vorgesehenen Zielwert. Das liegt zum einen an der Nutzung digitaler Zahlungen, die es dem Fiskus ermöglicht, ein größeres Volumen an Transaktionen zu erfassen und die indirekten Steuern effizienter einzutreiben. Zum anderen wurden zwischen Januar und Juni auch mehr direkte Steuern eingetrieben als in den Jahren davor, da die Steuerbescheide heuer bereits im Frühling eingereicht werden mussten und nicht erst im Sommer, wie es früher üblich war. (GZdc)