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Porträts aus dem Louvre in der Nationalpinakothek

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Foto (© nationalgallery): Das „Bildnis eines jungen Mannes“ von Sandro Botticelli vom Ende des 15. Jahrhunderts. Foto (© nationalgallery): Das „Bildnis eines jungen Mannes“ von Sandro Botticelli vom Ende des 15. Jahrhunderts.

Die Ausstellung „Auf der Suche nach Unsterblichkeit“ mit Werken aus dem Pariser Louvre wird noch bis zum 28. März 2022 im neuen Wechselausstellungssaal „Antonios Komninos“ im Untergeschoss der Athener Nationalpinakothek zu sehen sein.


Es handelt sich um ein für Athener Kunstfreunde besonders erfreuliches Ereignis, denn Weltkunst – sieht man einmal von den bedeutenden Antikensammlungen ab – sieht man derart massiv in Athen eher selten. Daneben ist „Auf der Suche nach Unsterblichkeit. Die Kunst des Porträts in den Sammlungen des Louvre“ eine Ausstellung der Superlative mit einem besonders ansprechenden Konzept. Die 100 aus Paris ausgeliehenen Werke decken einen Zeitraum von 3.000 Jahren ab. Zugleich sind große Namen der Kunstgeschichte und besonders emblematische Werke der Malerei und Bildhauerei zu sehen. Dazu gehört etwa „Der Tod Marats“ von Jacques-Louis David (1793) oder „Napoleon auf der Brücke von Arcole“ (1796) von Antoine-Jean Gros. Dem Franzosenkaiser begegnet man außerdem in einer von 25 Totenmasken, die der „Bürgerkönig“ Louis-Philippe erworben hatte. Zeitlich beginnt die Ausstellung in Mesopotamien und Ägypten und geht über in die griechisch-römische Kunst mit Porträts etwa von Homer, Alexander dem Großen, Kaiser Trajan und hellenistisch-römischen Mumienbildnissen aus der Oase Fayum in Ägypten. Über das idealisierende Bildnis des mittelalterlichen Christentums wird der Bogen zur Renaissance geschlagen, die das Individuum wieder in seine Rechte einsetzt. Es folgen das Barock mit seinem Herrscherkult und seiner Auslotung psychologischer Tiefen, der Klassizismus der französischen Revolutionsepoche und schließlich die Romantik. Mit Malern wie David, Ingres und Delacroix ist der zeitliche Rahmen des Louvre denn auch ausgeschöpft. Dass es dennoch keine sterile chronologische Schau wird, liegt am Konzept. Die Porträts sind nicht nach Epochen geordnet, sondern an der jeweiligen gesellschaftlichen Stellung des oder der Porträtierten ausgerichtet. So findet man Napoleon in trauter Eintracht mit seinem Vorbild Alexander und die Philosophen der Antike neben denen der Aufklärung. Eine eigene Abteilung beleuchtet die Stellung der Frau in der Porträtkunst – von den Gemahlinnen von Pharaonen bis zum berühmten Bildnis der Madame Pompadour von François Boucher (um 1750). Überhaupt fehlt keine wichtige Kategorie unter den 13 Abteilungen der Ausstellung, darunter Herrscher-, Kinder- und Familienporträts. Und vor allem ist es große Kunst: Botticelli, Veronese, El Greco, Velazquez, Rembrandt, Goya, Reynolds, David, Ingres und Delacroix sind nur einige Namen, die die Meisterwerke unterzeichnen. (GZak)

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