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50 Jahre ANEK-Reederei: von der Volksaktienreederei zum Großunternehmen

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Unser Foto (© anek) zeigt die „Kydon“, das erste Schiff der Reederei, 1970 im Hafen von Piräus. Unser Foto (© anek) zeigt die „Kydon“, das erste Schiff der Reederei, 1970 im Hafen von Piräus.

Manchmal geschehen in Griechenland die Dinge auch früher als anderswo. So zum Beispiel am 10. April 1967, als in der kretischen Stadt Chania die ANEK Lines, erste Volksaktienreederei der Welt gegründet wurde.

Die Gründung der ANEK war die Reaktion auf den Untergang der privaten Kretafähre „Heraklion“ im Dezember 1966, bei dem 241 Menschen in der Ägäis ertranken. Die Initiative ging vom populären Bischof von Chania Irinäos Galanakis aus, der bis zu seinem Tod im Alter von 101 Jahren im April 2013 auch Ehrenpräsident der ANEK war. Ebenfalls beteiligt waren die kretischen Ökonomen Kostas Archontakis und Jannis Tzamarioudakis. Die Grundidee war, dass nur aus Kreta stammende Kleinaktionäre Anteile halten durften.
1970 erwarb die Reederei ihre erste Fähre, einen umgebauten und auf den Namen „Kydon“ getauften finnischen Öltanker, der auf der Strecke Piräus-Chania zum Einsatz kam. Unter anderem hatte das Schiff noch Gratis-Stockbetten für die so genannte „Deckklasse“. 1973 wurde das Angebot mit den Fähren „Rethymnon“ und „Candia“ um die Strecke nach Heraklion erweitert, 1987 stieg die ANEK ins Adria-Geschäft ein und 1998 ging das Unternehmen an die Börse. Die meisten Anteile hält die kretische Reederfamilie Vardinojannis.
Heute verfügt die ANEK über zehn Fähren, die 23 Häfen in Griechenland und im Ausland anlaufen. 2015 machte das Unternehmen 1,57 Milliarden Euro Umsatz und fuhr 162 Millionen Euro Nettogewinn ein. Ein dunkler Punkt in der Geschichte der ansonsten mehrfach preisgekrönten Reederei bleibt der Brand auf der Italienfähre „Norman Atlantic“ am 28. Dezember 2014 mit mindestens 13 Toten. (GZak)

 

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