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Seit Donnerstag Direktverbindung vom Flughafen zum Hafen

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Endlich elektrisch: die Athener Vorortbahn „Proastiakos“ (Foto: ek/Archiv) Endlich elektrisch: die Athener Vorortbahn „Proastiakos“ (Foto: ek/Archiv)

Seit Donnerstag rollt der erste Vorortzug vom Athener Flughafen direkt zum Hafen von Piräus. Die Fahrtzeit soll eine Stunde und drei Minuten betragen, und die Züge verkehren stündlich, teilte die Bahngesellschaft Trainose kürzlich mit.

Die Direktverbindung wurde möglich, nachdem man auch den letzten Streckenabschnitt zwischen Athen und Piräus elektrifiziert hatte. Bislang musste man noch in Athen umsteigen. Zugleich wird es eine direkte Zugverbindung von Piräus nach Kiato bei Korinth geben, wo man auf Bahnbusse nach Patras umsteigen kann. Die Fahrt von Kiato nach Piräus dauert eine Stunde und 38 Minuten. Zum Flughafen müssen Fahrgäste aus Kiato ohne Wartezeit auch weiter in Kato Acharnes bzw. bald in Ano Liossia umsteigen. Nicht ganz klar war bis Redaktionsschluss, ob auch die Züge von Piräus nach Chalkis auf Euböa durchgängig fahren sollen. Das Ergebnis der Elektrifizierung der Bahn zwischen Athen und Piräus ist unter anderem eine Verdichtung der Taktzeiten auf der innerstädtischen Strecke auf 15 bis 20 Minuten, gegenüber heute kaum mehr als einem Zug je Stunde. Häufigere Züge sind auch auf der Strecke entlang der Stadtautobahn „Attiki Odos“ zwischen Koropi und dem Bahnknoten in Acharnes (SKA) bzw. Ano Liossia geplant. Die Anbindung des Hafens an den Flughafen kommt ungefähr drei Jahre vor der im Bau befindlichen Verlängerung der U-Bahnlinie 3 (heute: Flughafen-Agia Marina). Doch auch dort ruhen die Arbeiten nicht. Am letzten Mittwoch erreichte die Tunnelbohrmaschine den künftigen Endbahnhof vor dem Stadttheater von Piräus. Aus diesem Anlass wurde bestätigt, dass die drei ersten Bahnhöfe der Verlängerung im Westen Athens im kommenden Jahr den Betrieb aufnehmen werden. Außerdem gab Verkehrsminister Christos Spirtzis bekannt, dass bis Ende Februar die Schranken in sämtlichen U-Bahnhöfen heruntergehen werden. Zugang zur Metro hat dann nur noch, wer ein gültiges elektronisches Ticket besitzt. Doch auch anderswo soll gegraben und gebaut werden. Wie nach einer Pressekonferenz von Minister Spirtzis und der Unternehmensleitung der Hellenic Petroleum am letzten Mittwoch bekannt wurde, soll eine alte Bahnstrecke zwischen dem SKA und der Küsten- und Industriestadt Eleusis (Elefsina) westlich von Athen für die Vorortbahn reaktiviert werden. Ziel sei es, die zweigleisige, elektrische Strecke mit drei Zwischenstationen bis 2021 zu übergeben, wenn Eleusis europäische Kulturhauptstadt sein wird. Die Baugesellschaft der Bahn Ergose will jedoch noch ein Reaktivierungsprojekt aus der Schublade holen. Hier geht es einem Bericht der Zeitung „To Vima“ zufolge um einen Teil der historischen Bahn zur Hafenstadt Lavrio in Ostattika. Genauer soll der Teil zwischen Lavrio und der bestehenden Bahn zum Flughafen nahe Koropi entlang der alten Trasse wieder ausgebaut werden. Allerdings sind die Pläne kaum über das Vorstadium hinaus gediehen, nachdem das Projekt seit 2007 Probleme mit der Finanzierung hat. Die historische Lavrion-Bahn wurde in den 1880er Jahren gebaut, um die damalige Bergbau- und Industriestadt mit Athen und den Westathener Arbeitervierteln zu verbinden. 1957 wurde die Bahn stillgelegt und 1962 die Geleise vor allem im Stadtgebiet abgebaut und durch Straßen ersetzt. Andernorts fielen sie Metalldieben zum Opfer. (GZak)

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