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Sonneneinstrahlung in Athen hat zugenommen

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Foto © Griechenland Zeitung / Melanie Schümer / Athen Foto © Griechenland Zeitung / Melanie Schümer / Athen

Die Sonneneinstrahlung über Athen hat in den letzten vierzig Jahren messbar zugenommen. Dass dies nicht unbedingt an dem berüchtigten Ozonloch liegen muss, zeigen indes ältere Messungen.

Diese Entwicklung belegt eine Studie der Athener Sternwarte in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Physikalisch-Meteorologischen Observatoriums im schweizerischen Davos, die im Fachblatt „Atmospheric Chemistry and Physics“ veröffentlicht wurde. Demnach ging die Sonneneinstrahlung zwischen 1910 und Mitte der 1930er Jahren um neun Prozent zurück, um dann bis in die 1950er Jahre wieder um mehr als zehn Prozent anzusteigen. Bis zum Ende der 1980er Jahre kam es zu einem neuen Rückgang um ungefähr acht Prozent. Seitdem steigt die Sonnenstrahlung wieder um etwa 1,5 Prozent pro Jahrzehnt. Die gute Nachricht lautet, dass die wesentliche Ursache nicht das Ozonloch zu sein scheint. Wer Athen in den 1970er und 1980er Jahren erlebt hat, erinnert sich sicherlich noch an das berüchtigte „Nefos“, die Smogwolke, die wie eine Glocke über der Stadt lag. Dieselfahrverbote, das Ende vieler Industrien, neue und bessere Busse und Autos dank steigendem Wohlstand und ab 2001 die U-Bahn sowie zunehmend Erdgasheizungen scheinen sehr viel mehr ins Gewicht zu fallen, sagen die Forscher. Hinzu kommen natürliche Ursachen für die Schwankungen, wie Vulkanausbrüche, die Feinstaub in die hohen Schichten der Atmosphäre tragen. Die Athener Sternwarte, die unter der Leitung von Stelios Kalantzis federführend an der Studie für die griechische Hauptstadt beteiligt war, wurde als ältestes Forschungsinstitut Griechenlands 1842 gegründet. An ihrem historischen Sitz, dem reizvollen alten Observatorium des dänischen Architekten Theophil Hansen (1813-1891) südwestlich der Akropolis, misst sie bereits seit dem späten 19. Jahrhundert Daten zur Athener Atmosphäre. Die Messstation ist damit die älteste nicht nur in Griechenland, sondern im gesamten östlichen Mittelmeerraum und eine von 60 weltweit, deren Daten mehr als ein Jahrhundert zurückreichen. (GZak)

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