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Innenstadtring „Daktylios“ gilt ab Montag wieder – Maßnahmen gegen den Dauerstau geplant Tagesthema

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Foto (© Eurokinissi) Foto (© Eurokinissi)

Vom morgigen Montag an (25.10.) gilt wieder der Athener Innenstadtring „Daktylios“. Die Maßnahme soll nach den Vorstellungen des Verkehrsministeriums nicht nur der Smogbekämpfung, sondern auch der Reduzierung der Verkehrslast im Zentrum dienen.


Nach fast anderthalb Jahren coronabedingter Pause gilt ab Montag (25.10.) der Athener Innenstadtring „Daktylios“ wieder. Das heißt, dass unter der Woche Autos mit gerader Endziffer im Kennzeichen nur noch an geraden Kalendertagen ins Stadtzentrum dürfen und umgekehrt. Ausgenommen sind lediglich bestimmte Kategorien schadstoffarmer Autos – unter dem Stichwort „Sauberer Ring“ sind dies jetzt noch weniger als beim bisherigen „Grünen Ring“. Konkret gilt die freie Fahrt für Elektroautos, ab Werk gasbetriebene Wagen, Hybridfahrzeuge sowie Autos der Schadstoffklasse Euro 6 mit weniger als 120 Gramm CO2-Ausstoß. Für diese Fahrzeugtypen kann eine Sondergenehmigung beantragt werden. Der Innenstadtring wurde in den 1980er Jahren zur Smogbekämpfung eingeführt. Die Zufahrten bzw. Grenzen erkennt man an den entsprechenden Schildern, die den Umriss des betreffenden Stadtgebietes in Gelb mit rotem Rand auf blauem Hintergrund zeigen. In der Mitte des Schildes steht ein großes „Δ“ für „Daktylios“. Die Zugangsbeschränkungen gelten montags bis donnerstags von 7 bis 20 Uhr und freitags bis 15 Uhr. Zumindest zu Beginn der Maßnahme ist mit strengen Kontrollen zu rechnen.

Bändigung des Verkehrschaos

Die Wiederinbetriebnahme des Innenstadtrings ist nicht nur ein Zichen der Normalisierung in Corona-Zeiten, sie soll auch das Verkehrschaos bändigen helfen, das in Athen nach den Sommerferien mit Macht wieder eingesetzt hat. Obwohl der morgendliche Berufsverkehr gegenüber dem Vorjahr statistisch nur um 1,5 Prozent zugenommen hat, sind lange Staus an der Tagesordnung – vor allem auf der von Norden stadteinwärts führenden Leoforos Kifissias sowie auf der Stadtautobahn entlang dem Kifissos-Fluss im Westen und auf der Küstenstraße. Gerade am Kifissos könnte sich der „Daktylios“ freilich als Schuss ins Knie erweisen, da noch mehr Autofahrer, die nicht mehr durch die Innenstadt fahren können, auf diese Straße ausweichen dürften. Zu den weiteren Maßnahmen, die zur Bändigung des Verkehrschaos angedacht werden, gehören laut Berichten die geografische Ausweitung des „Daktylios“ und die zeitliche Beschränkung des Lieferverkehrs, dessen geltende Zeiten allerdings schon jetzt von niemandem eingehalten und auch nicht kontrolliert werden. Außerdem soll die coronabedingt eingeschränkte Auslastung des Nahverkehrs wieder angehoben, und es sollen neue Busse gekauft werden. Auch an billigere Nahverkehrstickets zu Stoßzeiten und Sonderspuren für voll besetzte Autos ist gedacht. Freilich sind das alles noch Planspiele. Die Praxis der Stadt Athen, neuerdings die Müllabfuhr mitten im Berufsverkehr auf die Straßen zu schicken, wurde nach dem, was aus dem Verkehrsministerium bekannt geworden ist, jedenfalls ebenso wenig hinterfragt wie der Rückbau der zentralen Panepistimiou-Straße. (GZak)

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