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Der Olymp: Das höchste Gebirge Griechenlands

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Foto (© dimos dion): Olymp Foto (© dimos dion): Olymp

Der Olymp, ein an der Ostküste zwischen Zentralmakedonien und Thessalien gelegenes Massiv, ist das höchste Gebirge Griechenlands. Sein Hauptgipfel – der Mytikas – erhebt sich bis zu 2.918 Meter über den Meeresspiegel und wurde den offiziellen Quellen zufolge erstmals im August 1913 von Christos Kakkalos und seinen zwei Begleitern bestiegen: Er zählt zu einem der höchsten Gipfel Europas überhaupt.


Das Gebirgsmassiv Όλυμπος besteht fast ausschließlich aus Kalkgestein und verfügt über seine ganze eigene Fauna und Flora. Es wurde bereits 1938 unter Naturschutz gestellt, und 1981 wird das Massiv von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Besonders in der hohen Gebirgszone haben endemische, also örtlich begrenzt verbreitete Pflanzenarten, bis auf den heutigen Tag überlebt. Nebst zig anderen Pflanzen wachsen hier etwa Enzian oder Buchsbaum, und es gibt um die 30 Orchideenarten, Lilien, Hornkraut sowie Alpenveilchen. Leider sind die Hirsche beinahe gänzlich verschwunden, und der vermutlich letzte Bär wurde im Sommer 2008 von einem Wilderer getötet. Doch Wildkatzen überleben hier weiterhin, ebenso Rehe, Wildschweine, Füchse, Gämsen, Marder, Eichhörnchen, über 100 Vogelarten und strengstens geschützte Greifvogelarten. In und um die Gebirgsseen- und Flussbetten herum kreucht und fleucht es von Schlangen, Fröschen, Eidechsen, Schildkröten, Insekten, Schmetterlingen und Pferdebremsen.
Seit 1806 graben Archäologen zu Füßen des Olymps an vielen verschiedenen Orten Reste von antiken Siedlungen aus, die bis in die Jungsteinzeit um etwa 9000 bis 8000 v. Chr. zurückreichen. Seit 2016 kann man den archäologischen Ort und Park Leibethra (ngr.: Livithra) besichtigen, der auf die neolithischen Besiedlungen und auf mythologische Themen wie Orpheus und die Musen ausgerichtet ist.
Die Gipfel des Olymp-Massivs können wetterbedingt nur zwischen Mai und spätestens Oktober bestiegen werden. Denn nachts wird es auch sommers kühl, zuweilen fallen die Temperaturen bis auf den Gefrierpunkt; auch Regengüsse machen das Wandern im Hochgebirge schwierig. Aber dann! Beim Erreichen des Mytikas oder der drei anderen Gipfel (Skolio 2.911 Meter, Stefani 2.909 Meter und Skala 2.866 Meter) hat der Wanderer einen fast 3.000 Meter in die Τiefe gehenden Blick aufs Meer hinaus, auf die Ebene, auf die schöne Erde. Verschiedenen Quellen nach bedeutet Όλυμπος seit alters her schlichthin Berg, zudem wird das Wort mit Felsen, Himmel, mit dem Hohen oder dem Leuchtenden übersetzt. Daher ist es kaum verwunderlich, dass die Olympischen Götter den leuchtenden Himmelsberg zu ihrer Heimstätte auserkoren haben.

(Griechenland Zeitung / Linda Graf)

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