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Neue Studie untersucht das Leseverhalten der Griechen: Mehr als ein Drittel der Hellenen greifen nicht zum Buch Tagesthema

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Wer lesen mag, ist klar im Vorteil (© Eurokinissi). Wer lesen mag, ist klar im Vorteil (© Eurokinissi).

35 % der Griechen lesen gar keine Bücher. Ein bis vier Bücher jährlich lesen 34 %, während 31 % noch darüber hinaus gehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie zum aktuellen Leseverhalten in Hellas. Präsentiert wurde sie am Rande der der 19. Internationalen Buchmesse von Thessaloniki (4. bis 7.5).

Im Rahmen ihrer Eröffnung stellte Giorgandreas Zannos, der Direktor der „Organisation für die kollektive Verwertung literarischer Werke“ (ΟΣΔΕΛ), die genannte Studie vor. Durchgeführt wurde sie 2021 und auch noch zu Beginn des Jahres 2022. Im Vergleich zur letzten Untersuchung, die vor zwölf Jahren das „Nationale Buchzentrum“ (ΕΚΕΒΙ) realisierte, ist damit immerhin ein deutlicher Zuwachs an Bücherfreunden zu verzeichnen, gaben damals doch 65 % der Befragten an, kein einziges Buch im Jahr zu lesen.
Einen gewissen Schub zum verstärkten Griff nach dem Buch hat sicher die Pandemie bewirkt. So ist dieser während deren Verlauf bei den ohnehin schon regelmäßigen Lesern um 44 % gestiegen.
An erster Stelle des Publikumsinteresses steht griechische Literatur, es folgen Kriminalromane sowie Bücher über Psychologie und Sozialwissenschaften. Mit Bezug auf die frühere Studie ist dabei festzustellen, dass insbesondere die Kriminalliteratur deutlich an Beliebtheit gewonnen hat.
An Eltern richtete Zannos den eindringlichen Appell, ihre Kinder möglichst früh an Bücher heranzuführen. Schließlich sei erwiesen, dass Menschen, die in einem Umfeld von Büchern und Lesern aufwachsen, sich selbst verstärkt dem Lesen zuwenden werden. (GZjr)

Zu diesem Thema kam passenderweise vor Kurzem eine Studie heraus, die das Leseverständnis von Viertklässlerinnen und Viertklässlern in 58 Ländern untersuchte. Griechenland gehörte nicht dazu, in Deutschland berichteten Medien allerdings alarmierend, dass sich das Leseverständnis der Kinder immer weiter verschlechtert und Deutschland auf Platz 26 landete. Österreich schnitt mit dem Platz 22 besser ab, beide Länder liegen dennoch über dem allgemeinen Mittelwert (Platz 39). Auch insgesamt gesehen verschlechtert sich die Lesefähigkeit von Kindern: Zwei Drittel aller Länder erhielten schlechtere Bewertungen als in den Vorjahren. Als beste Nationen gingen Singapur, Irland und Hongkong hervor, Schlusslicht war Südafrika. Die Megastudie Iglu wird alle 5 Jahre von der IEA, der International Association for the Evaluation of Educational Achievement, durchgeführt. Weitere Erkenntnisse waren zudem, wie wichtig die Rolle der Eltern für die Lesefähigkeit der Kinder ist, und dass die Jungen und Mädchen immer weniger Freude an Büchern finden. Dies kann ebenfalls am Leseverhalten der Eltern liegen, die schließlich als Vorbilder agieren. (GZas)

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