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Der Kanal von Korinth feiert ohne Tamtam sein 130-jähriges Jubiläum

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Exakt am 25. Juli 1893 (nach dem julianischem Kalender) wurde der Kanal von Korinth nach mehr als einem Jahrzehnt Bauzeit mit Pomp eröffnet. Mit dabei war der damalige griechische Ministerpräsident Sotirios Sidiropoulos.

Die Touristenattraktion besitzt in unseren Tagen zwar keine wirtschaftliche Bedeutung mehr, da die Schiffe der Weltmeere zu groß geworden sind, doch ist der Kanal nach wie vor eine beliebte Sehenswürdigkeit. Heute durchqueren ihn nach wie vor Jachten, kleinere Kreuzfahrtschiffe oder Ausflugschiffe. Insgesamt beläuft sich ihre Anzahl im Jahr doch auf etwa 12.000. Ansonsten wird der Kanal auch für den Extremsport Bungee-Jumping genutzt. Trotz des runden Geburtstags sind keine besonderen Veranstaltungen geplant, wie die Griechenland Zeitung nach einem Anruf bei der Betreiberfirma in Korinth erfuhr.

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Der Kanal blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bereits in der Antike begann: Periander, der Herrscher Korinths um ca. 600 v. Chr., zog erstmals einen Durchstich zwischen der Halbinsel Peloponnes und dem griechischen Festland in Betracht. Da ein Kanal zu jener Zeit jedoch nicht realisierbar war, ließ er einen gepflasterten Weg quer über den Isthmos erbauen. Bis ins römische Reich hinein ermöglichte er den Transport von Frachtgütern von einem Golf zum anderen und auch ganze Schiffe konnten übers Land gezogen werden. Das erwies sich vor allem während der Kriegszeit als nützlich, um Flotten zu verlegen.
Kaiser Nero begann schließlich den Kanalbau im Jahr 67, ausgeführt wurde er aber erst Ende des 19. Jahrhunderts. Am 23. April 1882 erfolgte der erste Spatenstich und am 25. Juli 1893 kam es zur feierlichen eröffnung. Mit einer Fahrt durch den Kanal kann man rund 350 Kilometer rund um die Peleponnes sparen und direkt vom Korinthischen in den Saronischen Golf (und umgekehrt) gelangen.
Im Januar 2022 war der Kanal vorübergehend aufgrund mehrerer Erdrutsche gesperrt. Ab dem 1. Oktober ist er erneut bis 2024 für finale Sanierungsarbeiten unpassierbar. (Griechenland Zeitung / sm)

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