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Durstlöscher: Griechische Schlangen-Gurken

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Die an der Sonne gereiften Gurken sind erfrischend und herzhaft. (Fotos: ek/Archiv) Die an der Sonne gereiften Gurken sind erfrischend und herzhaft. (Fotos: ek/Archiv)

Sie schmecken wunderbar erfrischend und haben in Griechenland bereits jetzt Saison. Auf dem Wochenmarkt bietet Spyros, ein Bauer aus Agrinion, drei Gurken zu einem Euro an, auch in den Läden werden sie nun zu günstigen Preisen offeriert. Im April ausgesät beginnt die Gurkenzeit ab Ende Mai bzw. Anfang Juni.


Die Gurkenpflanze ist frostempfindlich und benötigt um 15 Grad Celsius, um ihre gelben Blüten zu treiben. Sobald es warm wird, wachsen die Gurken dann erstaunlich schnell aus den Blüten heran. In Griechenland sind sie in allen Hausgärten vertreten und im Gegensatz zu ganzjährig in Gewächshäusern herangezüchteten, eher geschmacklosen Gurken, sind die an der freien Sonne gedeihenden griechischen Gurken erfrischend herzhaft und würzig. Wussten Sie übrigens, dass die zur Familie der Kürbisgewächse zählende Gurke wie ihre Verwandten Kürbis und Melone aus botanischer Sicht als Obst klassifiziert ist? Ein Obst, weil die Gurken erstens Samen enthalten und zweitens aus der Blüte der Pflanze heranwachsen. Ihr Ursprung geht auf die in Indien wachsende Wildform cucumis hardwickii zurück, wo die Gurkenpflanze bereits 1500 v. Chr. kultiviert wurde, bevor sie von Asien aus ins alte Rom und nach Griechenland gelangte.
Meine Nachbarin Stassoula erntet heute insgesamt 17 Gurken in ihrem Garten, während aus zig gelben Blüten bereits weitere heranwachsen. Ihre Nichte Dimitra schnappt sich eine kleinere Gurke und verspeist sie an Ort und Stelle. Reife Gurken, sagt Stassoula, erkennt man an der straffen Schale und an ihrer gleichmäßig dunkelgrünen Färbung. Sie haben einen angenehm frischen Geruch und fühlen sich fest an. Sicherlich wissen Sie aus Erfahrung, wie unvergleichlich schmackhaft die griechischen Gurken sind. Das αγγούρι (angoúri = Gurke) gehört in den griechischen Bauernsalat und in den traditionellen Tzatziki, zudem macht Stassoula mich heute mit einem neuen Gurkenrezept vertraut: einer grünen Suppe, die einfach und schnell zuzubereiten ist. Dazu kocht sie die in Stückchen geschnittenen Gurken und Zucchini in Wasser auf, püriert das Ganze und schmeckt es mit Salz, Pfeffer und mit einem Spritzer Zitronensaft ab. Die grüne Suppe bestreut sie abschließend mit Feta und mit frischer Petersilie. Dill eignet sich ebenfalls zum Würzen. Das schlichte Gericht schmeckt ebenso köstlich wie erfrischend. Gurkensaft, erfahre ich von Stassoula, kann man auf entzündete Hautstellen, auf Mückenstiche und Wunden tröpfeln. Überhaupt ist die Gurke eine Vitalstoffquelle, die basisch, wassertreibend und abführend wirkt. Es heißt, dass die Römer und die Griechen in der Antike fahrbare Treibhäuser mit auf ihre Feldzüge nahmen, um ihre Streitkräfte mit Wassermelonen und Gurken, mit erfrischenden Durstlöschern zu versorgen. (Griechenland Zeitung / Linda Graf)

 

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