In Kalamaria, ein Teil des Stadtverbandes von Thessaloniki, verhängte die Gemeinde eine Verwaltungsstrafe von 50.000 Euro gegen einen 34-jährigen Mann.
Hintergrund ist ein brutaler Vorfall Anfang Juni, der weithin für Empörung sorgt: Ein Video zeigte, wie der Mann ein verletztes Kätzchen zunächst mit dem Fuß anstieß und danach absichtlich mit seinem Auto überfuhr: Nach Meinung von Beobachtern ein klarer Fall von Tierquälerei mit Todesfolge.
Die Tat wäre aufgrund der strengen griechischen Tierschutzgesetze als Straftat einzustufen. Im Zuge der Ermittlungen nahm die Polizei den Mann vorläufig fest. In seiner Wohnung fanden Beamte 76,33 Gramm Kokain, eine Präzisionswaage mit Drogenrückständen sowie 4.500 Euro Bargeld und eine illegale Stichwaffe. Er gestand die Tat teilweise, behauptete aber, das Überfahren des Tieres sei ein Unfall gewesen und verwies darauf, dass er chronischer Drogenkonsument sei.
Die Staatsanwaltschaft veranlasste seine Freilassung gegen Kaution und unter Bewährungsauflagen: Er muss sich dreimal monatlich auf der Polizeistation seines Wohnortes melden und darf das Land nicht verlassen. Eingeleitet wurden gegen den Täter ein Strafverfahren wegen Tierquälerei, Drogen- und illegalen Waffenbesitzes. Die Panhellenische Tierschutz- und Umweltvereinigung (P.F.P.O.) – der größte Tierschutzverein Griechenlands – reagierte empört. Ihre Anwältin sprach von einer sadistischen Tat und warnte: „Wer sagt, dass er nicht auch einem Menschen schaden könnte?“ Gruppen für die Rechte der Tiere insgesamt sehen den Fall als Signal, dass die griechischen Gesetze gegen Tiermisshandlung endlich konsequent umgesetzt werden müssen.
Nach diesem Vorfall wurden in Thessaloniki zahlreiche Tierhalter überprüft, in über 30 Fällen registrierte man Verstöße gegen Tierschutzvorgaben — etwa dass die Tiere keinen Mikrochip hatten oder ohne Leine ausgeführt wurden. Auch fehlende Impfnachweise stehen auf der Liste dieser Verstöße. Die Behörden kündigten an, diese Kontrollen fortzusetzen, um das Wohl von Haustieren nachhaltig zu schützen.
(Griechenland Zeitung / Cecile Klatt)