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Mehrere Waldbrände in Griechenland: „eine absolute Hölle“ Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand nach dem verheerenden Waldbrand in der attischen Ortschaft Kryopigi. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand nach dem verheerenden Waldbrand in der attischen Ortschaft Kryopigi.

Unter Kontrolle sind am Montag (28.7.) Waldbrände, die am Wochenende in Attika, auf der Peloponnes, bei Chania auf Kreta und auf der Insel Kythira für Angst und Schrecken sorgten. Evakuierungen standen auf der Tagesordnung, es entstanden schwere Schäden.

An diesem Wochenende haben an mehreren Orten in Griechenland schwere Waldbrände getobt. Davon betroffen waren vor allem Wälder bzw. Landschaften in Attika, auf Euböa, Kythira als auch in Messinia und Lakonia auf der Peloponnes und bei Chania auf Kreta.

In mehreren Fällen mussten Ortschaften evakuiert werden, Menschen mussten u. a. wegen Atembeschwerden in Krankenhäusern behandelt werden. Die Polizei hat bei der Evakuierung von Einwohnern geholfen, vor allem auch in Fällen, wo sich Menschen geweigert haben, freiwillig ihre Häuser zu verlassen – oder dies aus gesundheitlichen Gründen nicht ohne Hilfe tun konnten. Zahlreiche Häuser, aber auch Viehställe, Bienenstöcke und landwirtschaftlich genutzte Flächen fielen den Flammen zum Opfer. Vielerorts fiel der Strom aus, weil Leitungsmasten durch das Flammenmeer zerstört wurden. Innerhalb von 24 Stunden waren allein am Wochenende 55 Wald- und Buschbrände ausgebrochen; 50 konnten bereits im Anfangsstadion gelöscht werden, ohne weiteren Schaden zu verursachen.

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Zerstörung nach dem Waldbrand

Vorsicht geboten

Am Montag herrscht erhöhte Waldbrandgefahr (Alarmstufe 4 von insgesamt 5) auf der Peloponnes, in Sterea Ellada bzw. dem Festland, Attika, Thessalien als auch auf Kreta. Auf den Bergen von Eordäa im nordgriechischen Ptolemaida an der Grenze zu Kozani wütet ein am Samstag ausgebrochener Waldbrand, der sich über eine Front von 15 Kilometern ausgebreitet hatte.

Die Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen, unter der Notrufnummer 199 unverzüglich die Feuerwehr zu informieren, falls sie einen Brand bzw. Feuerherd entdecken sollten. Außerdem ist extreme Vorsicht bei Aktivitäten in Wäldern geboten; selbst eine glimmende Zigarette könnte einen Waldbrand auslösen, warnen die Experten.

In diesen Tagen wurde etwa ein Mann festgenommen, weil er im Garten eines Einfamilienhauses Schweißarbeiten durchgeführt hatte, ein weiterer hat im Freien gegrillt und einer hatte eine glimmende Zigarette in ein Waldgebiet geworfen. Verhaftet wurde außerdem ein Imker, der seine Bienenstöcke ausgeräuchert hat. Zwei Bauarbeiter, die in der vorigen Woche dem Vernehmen nach aus Fahrlässigkeit einen Waldbrand in den Bergen von Korinthia auf der Peloponnes verursacht haben, wurden ins Gefängnis überstellt.

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Waldbrand bei Chania auf Kreta

„Zerstörte Waldregionen“

Am Sonntag stellte Premierminister Kyriakos Mitsotakis fest, dass der griechische Staat an der Seite jener Menschen stehe, die ihren Besitz durch die Feuer verloren haben.

Was einen Waldbrand vom Wochenende auf der Insel Kythira angeht, so zeichnete der Vizebürgermeister Jorgos Komninos in den griechischen Medien ein Bild, wonach „die halbe Insel verbrannt ist“. Er sprach von einer „beispiellosen ökologischen und sozialen Katastrophe“. Ausgebrochen sein soll das Feuer in der Nähe des lokalen Krankenhauses und habe dann einen ähnlichen Kurs genommen, wie es bereits 2017 während eines damaligen desaströsen Waldbrandes gewesen ist. Sachschäden wurden aus mindestens drei Dörfern gemeldet. 139 Menschen mussten von einem Strand evakuiert werden.

Auf Euböa hat ein Waldbrand in der Gemeinde Dirfys-Messapia im Norden der Großinsel an fünf Fronten gewütet; zeitweise mussten Straßen für den Verkehr gesperrt werden. Gerettete Haustiere wurden in die Inselhauptstadt Chalkida gebracht. Zwei Feuerwehrleute wurden leicht verletzt.

Auf der Peloponnes hat es am Wochenende in Messinia und Lakonia gebrannt.

Auch in Kryoneri bei Athen hat ein Waldbrand am Wochenende schwere Schäden hinterlassen. Ein ehrenamtlicher Helfer sprach gegenüber dem Fernsehsender SKAI von einer „absoluten Hölle“. Rauchwolken hatten am Wochenende große Teile von Attika bedeckt, wo sich auch die Hauptstadt Athen befindet.

Auf der Insel Kreta bei Chania mussten mindestens sieben Ortschaften evakuiert werden. Mindestens vier Häuser, eine Kirche und zwei Pkw wurden durch die Flammen beschädigt oder zerstört.

Der Minister für Klimakrise und Zivilschutz Jannis Kefalojannis sprach von verletzten Feuerwehrleuten, von Menschenleben, die in Gefahr gewesen seien und von „zerstörten Waldregionen“. Der Pressesprecher der Feuerwehr Vassilis Vathrakojannis erklärte, dass Italien zwei Löschflugzeuge nach Griechenland entsandt habe, um dort zu helfen.

Ab Montag ist mit sinkenden Temperaturen und damit mit einer etwas abnehmenden Waldbrandgefahr zu rechnen. – In der vorigen Woche beherrschte eine Hitzewelle Griechenland, die vielerorts Temperaturen um die 40 Grad Celsius mit sich brachte. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

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