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Größte Spinnenkolonie der Welt an der griechischen Grenze entdeckt

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Unser illustrierendes Foto (© Griechenland Zeitung / Jan Hübel) entstand auf der Peloponnes. Es handelt sich hier um eine andere Spinnenart als im Text angegeben; das Foto dient zur Illustration dieses Beitrages. Unser illustrierendes Foto (© Griechenland Zeitung / Jan Hübel) entstand auf der Peloponnes. Es handelt sich hier um eine andere Spinnenart als im Text angegeben; das Foto dient zur Illustration dieses Beitrages.
Die größte Spinnenkolonie der Welt befindet sich an der Grenze von Griechenland und Albanien.
Über 111.000 Spinnen leben dort in einer dunklen Schwefelhöhle in einem über 106 Quadratmeter großen Teppich aus einzelnen Spinnennetzen.  
Doch nicht nur die schiere Größe der Kolonie beeindruckt die Wissenschaft: Sie gilt zugleich als erster Nachweis eines friedlichen Zusammenlebens verschiedener Spinnenarten. Laut einer in der Fachzeitschrift Subterranean Biology veröffentlichten Studie teilen sich Hausspinnen bzw. Hauswinkelspinnen (Tegenaria domestica) und Sägezahnspinnchen (Prinerigone vagans) diese unterirdische Behausung – zwei Arten, die sich normalerweise gegenseitig fressen würden. Zusammenhängen könnte dieses Verhalten mit der ungewöhnlichen Umgebung, in der die Spinnen dort leben: Die Dunkelheit wird von einem schwefelhaltigen Gewässer durchzogen, wodurch spezielle Bakterien gedeihen. Dadurch wiederum würden Mücken angelockt: die Hauptnahrungsquelle dieser Spinnen. Diese besonderen Bedingungen könnten Gründe dafür sein, dass sich die Spinnen genetisch von anderen Artgenossen unterscheiden.
Studienleiter István Urák sagte in einem Interview mit dem LiveScience -Magazin: „Die Natur hält noch immer unzählige Überraschungen für uns bereit [...] Oft glauben wir, eine Art vollständig zu kennen, alles über sie zu verstehen, doch unerwartete Entdeckungen sind immer noch möglich.“
Urák betonte außerdem, wie wichtig der Schutz der Kolonie und ihre weitere wissenschaftliche Erforschung seien. Die Lage an der Grenze zwischen zwei Ländern könne jedoch organisatorische und rechtliche Herausforderungen mit sich bringen.
(Griechenlandzeitung / as)
 
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