Wie fast jeden Sommer wurde Griechenland auch in diesem Jahr erneut von verheerenden Waldbränden heimgesucht.
Der WWF Greece und die Gruppe FLAME der Nationalen Athener Sternwarte, die auf Waldbrandbeobachtungen spezialisiert ist, ziehen eine düstere Bilanz: Die Waldbrandsaison 2025 zählt zu den schlimmsten der vergangenen zwei Jahrzehnte. Insgesamt fielen den Flammen rund 47.828 Hektar Land zum Opfer – 39 Prozent mehr als im Durchschnitt der letzten Jahre. Ein Viertel davon betreffe Naturschutzgebiete. Grund für die steigende Brandgefahr seien demnach zunehmende Hitzewellen und gleichzeitige extreme Trockenheit in Verbindung mit starken Winden.
Die meisten Brände werden demnach durch Funken aus Stromleitungen ausgelöst, die auf ausgedörrte Vegetation treffen, über 55 Prozent der Brände seien auf diese Weise entstanden. Hinzu kommen Fahrlässigkeit wie etwa achtlos weggeworfene Zigaretten sowie vorsätzliche Brandstiftungen. Die Folgen sind verheerend: Tausende Wildtiere kamen in den Flammen ums Leben, 60 Menschen wurden verletzt, eine Person starb. Dazu kommen Sachschäden in Höhe von 165 Millionen Euro an den Versorgungsnetzen sowie zahlreiche zerstörte Häuser.
Die griechische Regierung hat ihre Maßnahmen zur Brandbekämpfung in den letzten Jahren deutlich ausgebaut. Das Frühwarnsystem 112 ermöglicht schnelle Evakuierungen aus gefährdeten Gebieten. Zudem sollen deutlich schärfere Strafen für Verhalten verhängt werden, durch das die Entstehung von Bränden begünstigt wird: etwa das Wegwerfen von glimmenden Zigaretten oder Arbeiten im Freien, die Funkenflug zur Folge haben. EU-Programme wie AIGIS fördern Prävention und technische Aufrüstung, wie etwa auch die Deutsche Welle berichtete. Positiv hervorzuheben sind WWF und der Gruppe FLAME zufolge ebenfalls die Erforschung der Ursachen für Waldbrände und der Einsatz von Bodenmannschaften der Feuerwehr und von Freiwilligen.
Verbesserungsbedarf gebe es trotzdem noch: Gezielte Präventionsprojekte, die bekannte Risikofaktoren verringern, sowie eine wissenschaftlich fundierte Dokumentation der Brandursachen könnten künftig helfen, Waldbrände früher zu erkennen und schneller einzudämmen.
(Griechenland Zeitung / Antonia Schwalm)