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Gespanntes Klima in der Hafenstadt Patras Tagesthema

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Gespanntes Klima in der Hafenstadt Patras
Im Patras kam es am Dienstag zu Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern der neofaschistischen Chryssi Avgi und Einsatzkräften der Polizei. Vorangegangen war die Ermordung eines 30-jährigen Mannes in der Hafenstadt. In Patras kam es am Dienstagabend zu Ausschreitungen von Mitgliedern und Sympathisanten der rechtsextremen Partei Chryssi Avgi (zu Deutsch: „Goldene Morgenröte“). Der Vorfall ereignete sich gegen 19.30 Uhr vor der Fabrik des ehemaligen Textilherstellers Piraiki-Patraiki.
rstellers Piraiki-Patraiki. Diese Firma ging 1996 in Konkurs. Im verlassenen Fabrikgebäude leben nun illegale Immigranten. Als die Kundgebungsteilnehmer aus dem rechtsextremen Lager versuchten, in das Gebäude einzudringen, wurden sie von der Polizei daran gehindert. Um die Lage unter Kontrolle zu bringen, setzten die Ordnungshüter Tränengas ein. Von den Demonstranten wurden sie mit Steinen und anderen Objekten beworfen. Außerdem setzten die Rechtsextremen den Inhalt von Müllcontainern und Teile eines an die Fabrik grenzenden Grundstücks in Brand. Ein LKW und mehrere Einsatzwagen der Polizei erlitten Sachschäden. Drei Polizisten wurden verletzt. Die Zahl der verletzten Demonstranten ist noch unbekannt. 22 Personen wurden festgenommen. 

30-jähriger mit Messer ermordet
Den Unruhen am Dienstagabend ging ein Protest am neuen Hafen von Patras voraus. Dieser richtete sich gegen die illegalen Einwanderer, die man pauschal für die Ermordung eines 30-jährigen Mannes verantwortlich macht. Den bisherigen Ermittlungen der Polizei zufolge soll der Mann am vergangenen Samstag von drei Einwanderern aus Afghanistan erstochen worden sein. Sein Körper wies sechs Stichverletzungen auf, der Mann starb noch auf dem Weg ins Krankenhaus. Die drei seien mit dem Mann wegen eines Hundes in Streit geraten, hieß es. Nach der Tat wurde ein 17-jähriger Afghane verhaftet, der zu den drei Männern gehören soll, die in den Vorfall verwickelt waren. Der junge Mann habe den Tathergang geschildert, sei aber selbst nicht an der Ermordung beteiligt gewesen. Die Ermittlungen der Polizei dauern weiter an.
Am Montag dieser Woche ereignete sich in Patras ein weiterer Vorfall. Dabei attackierten etwa 30 Unbekannte den Parlamentarier der Chryssi Avgi Michalis Arvanitis. Anlass für den Zwischenfall war ein Interview, das der Parlamentarier dem lokalen Fernsehsender „Super B“ gegeben hatte. Leicht verletzt wurde auch ein Journalist des Senders. Der Bürgermeister von Patras Jannis Dimaras will nun am heutigen Mittwoch eine Sitzung mit Trägern der Stadt einberufen, um das Thema der illegalen Immigration zu besprechen.

Anlaufpunkt für illegale Immigration
Anlass für die Anwesenheit vieler illegaler Einwanderer in Patras ist der dort befindliche Passagierhafen. Von hier laufen die meisten Schiffe nach Europa und vor allem nach Italien aus. Der Hafen gilt als „Tor zum Westen“. Aus diesem Grund versammeln sich im Bereich rund um den Hafen viele Immigranten ohne gültige Reisepapiere. Sie versuchen, sich auf eines der Schiffe zu schmuggeln, um damit nach Westeuropa zu reisen. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

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