Der Pilot gab an, dass man ihn mit einem Maschinengewehr sowie einer Handgranate zur Kooperation gezwungen habe. Ein Mann und eine Frau hatten den Hubschrauber gemietet, um angeblich einen Rundflug über Athen zu absolvieren. Medienberichten zufolge dürften die Kriminellen nun versuchen, sich ins Ausland abzusetzen. Hilfreich sollen dabei etwa fünf bis sechs Millionen Euro Lösegeld sein, die durch die vorangegangene Entführung des Unternehmers Mylonas erpresst wurden und die noch nicht entdeckt worden sind. Die Entführung von Mylonas erfolgte im Juni 2008; nach der Lösegeldzahlung wurde er von den Entführern frei gelassen. Im August konnte Vassilis Paläokostas verhaftet werden und saß seither im griechischen Zentralgefängnis in Korydallos.
Wegen der spektakulären Flucht der Kriminellen – beide waren im Sommer 2006 auf dem gleichen Wege, d.h. ebenfalls mit einem Hubschrauber, aus dem griechischen Zentralgefängnis entkommen – wird heute Mittag (23.2.) das Kabinett unter Vorsitz von Premier Kostas Karamanlis tagen.
Das erneute Fiasko in Korydallos hatte den Rücktritt des Gefängnisleiters, des für die Gefängnisinspektion zuständigen Beamten sowie eines Sondersekretärs im Justizministerium zur Folge. Zahlreiche Fragen bleiben unbeantwortet. In erster Linie wird kritisiert, dass nach der ersten spektakulären Flucht 2006 von den angekündigten zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen keine einzige verwirklicht worden ist. Beispielsweise hätten Drahtgitter über den Freigang-Höfen angebracht werden sollen, um eine abermalige Flucht „auf dem Luftweg" zu verhindern. (Text: Griechenland Zeitung / as; Foto: Eurokinissi)