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Doku-Premiere zum Bevölkerungsaustausch vor 100 Jahren: „Griechen und Türken – Vertreibung und Trauma“

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Foto (© Gülsel Özkan) Foto (© Gülsel Özkan)

Im nordgriechischen Grevena feierte vor wenigen Tagen der neue Dokumentarfilm „Griechen und Türken: Vertreibung und Trauma“ unter Anwesenheit der Regisseurin Gülsel Özkan Premiere. Diese deutsch-französisch Koproduktion will die gewaltsamen Vertreibungen sowie die Folgen des Bevölkerungsaustauschs als Folge des Vertrages von Lausanne (1923) beleuchten.

Etwa jeder fünfte Grieche sowie jeder fünfzehnte Türke ist Nachfahre von Vertriebenen. Damals wurden rund 1,2 Millionen griechisch-orthodoxer Menschen zwangsweise nach Griechenland umgesiedelt und 400.000 Muslime mussten griechisches Territorium verlassen und in die Türkei gehen.

Durch Archivmaterial und Gespräche mit ZeitzeugInnen – sowohl griechischer als auch türkischer Familien – wird skizziert, wie die traumatischen Erlebnisse bis heute nachwirken. Die Stadt Grevana als Premierenort in Griechenland hat Regisseurin Özkan bewusst gewählt: Sie ist der Heimatort einer der Hauptfiguren des Films, der 95-jährigen Despina Tsouflidou. Özkan bezeichnete Tsouflifou in ihren Statements als „Mutter“. Gleichzeitig erinnerte sie an das Beispiel der deutsch-französischen Annäherung nach dem Zweiten Weltkrieg, die auch im Falle des Verhältnisses zwischen Griechenland und der Türkei als Vorbild dienen könne.

Der Dokumentarfilm von Gülsel Özkan wird am Dienstag, dem 24. Oktober (22.40 Uhr MEZ), auf ARTE erstausgestrahlt und ist danach noch bis zum 21. Januar 2024 in der Arte-Mediathek zu finden.

(Griechenland Zeitung / rek)

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