Nach mehr als 50 Jahren ist ein antikes Säulenkapitell-Fragment an seinen Ursprungsort in Olympia zurückgekehrt. Die feierliche Rückführung fand am 10. Oktober im Ancient Olympia Conference Center (AOC) statt.
Das Fragment, ein ionisches Kapitell aus Kalkstein, stammt Angaben des griechischen Kulturministeriums zufolge ursprünglich aus dem Leonidaion, einem Gästehaus aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. im antiken Olympia. Es ist 24 cm hoch und 33,5 cm breit. Seit den 1960er-Jahren war es im Besitz einer deutschen Frau, die es bei einem Besuch einfach mitgenommen hatte. Motiviert durch jüngste Rückgaben bedeutender Antiquitäten übergab sie das Fragment nun der Universität Münster, die langjähriger Partner des griechischen Kulturministeriums ist und die Rückführung koordinierte.
Bei der Zeremonie betonte der griechische Generalsekretär für Kultur, Georgios Didaskalou: „Dies ist ein besonders bewegender Moment. Dieser Akt beweist, dass Kultur und Geschichte keine Grenzen kennen, sondern Zusammenarbeit, Verantwortung und gegenseitigen Respekt erfordern.“ Jede Rückführung sei ein Akt der Wiederherstellung der Gerechtigkeit und eine Brücke der Freundschaft zwischen den Völkern.
Die griechische Regierung setzt sich seit Jahrzehnten für die Rückkehr antiker Artefakte ein. Ein zentrales Ziel ist dabei die Rückerstattung von 56 Teilen des Parthenon-Frieses, die sich seit dem 19. Jahrhundert im British Museum in London befinden.
(Griechenland Zeitung / lib)
