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Zahlreiche Protestaktionen – Streik beim Athener Nahverkehr Tagesthema

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Zahlreiche Protestaktionen – Streik beim Athener Nahverkehr
In Griechenland kam es heute vielerorts zu Protestkundgebungen. In einigen Berufszweigen wurde die Arbeit niedergelegt. In anderen Branchen wird Dienst nach Vorschrift durchgeführt. Gerichtet sind die Proteste vor allem gegen weitere Gehalts- und Rentenkürzungen. Am Donnerstag herrschte auf den Straßen in der griechischen Hauptstadt ein mittleres Verkehrschaos.
in mittleres Verkehrschaos. Hintergrund war eine 24-stündige Arbeitsniederlegung der Angestellten bei der U-Bahn (Attiko Metro), der Elektrobahn (ISAP) und der Straßenbahn (Tram). Mit dieser Aktion wurde offiziell eine Senkung des Fahrkartenpreises von 1,40 Euro auf einen Euro gefordert, Arbeitslose, Stundenten und Niedrigrentner sollen nach den Vorstellungen der Verkehrsarbeiter sogar kostenlos verkehren können.
Die Pläne der Regierung sehen hingegen vor, dass die Fahrkarten ab 2013 um bis zu 25 % erhöht werden. Die Angestellten bei den betroffenen öffentlichen Verkehrsmitteln wollen mit ihrem Protest auch weitere Gehaltskürzungen in ihrem Sektor verhindern. Um 11.00 Uhr haben sie sich am Donnerstag zu einer Demonstration vor dem Parlament getroffen.
Eine weitere Kundgebung haben am Donnerstag gegen 12.30 Uhr Gewerkschafter der Angestellten im Hotel- und Gastgewerbe am Athener Klafthmonos-Platz durchgeführt. Die Branche war zudem von einer 24-stündigen Arbeitsniederlegung betroffen. Auf dem Forderungskatalog der Gewerkschafter stehen die Verabschiedung von Rahmentarifverträgen und die Verhinderung von Gehaltskürzungen.
Auch die Hafenarbeiter von Piräus und Thessaloniki haben am Donnerstag ihre Arbeit niedergelegt und zwar von 12.00 Uhr bis Dienstende. In Thessaloniki haben sie zudem eine Kundgebung vor dem Ministerium für Makedonien und Thrakien durchgeführt. Was die Richter des Landes betrifft, so bleiben diese aufgrund von angekündigten Gehaltskürzungen dieser Tage jeweils für einige Stunden ihrer Arbeit fern. In der verbleibenden Zeit führen sie Dienst nach Vorschrift durch. Am Samstag wollen sie entscheiden ob sie ihre Protestaktion bis zum 6. Oktober fortsetzen.
Die Apotheker von Attika haben beschlossen, eine bereits laufende Protestaktion bis zum 30. September fortzusetzen. Bis dahin wollen sie Medikamente an Versicherte der größten öffentlichen Sozialversicherungskasse Griechenlands (EOPYY) nur gegen Barzahlung auszugeben. An dieser Form des Protestes beteiligen sich u.a. Apotheker aus Rethymnon, Ioannina, der Dodekanes-Inseln, aus Pella, Korfu, Heraklion, Ilia, Argolis, Euböa, Magnisia, Lasithi, Xanthi, Evros, Messenien, Thesprotia und Lakonien. Für die Fortsetzung dieser Maßnahme haben 872 der Mitglieder votiert, dagegen waren 566.
Der Vorsitzende des attischen Apothekerverbandes Kostas Lourantos stellte während einer Generalversammlung fest, dass die „Politik abwesend" sei. Gefordert wird die Zahlung von Schulden des EOPYY bis zum vergangenen Juni sowie ausstehende Gelder aus dem Jahr 2011. Die Apotheker von Piräus beteiligen sich an dieser Protestmaßnahme nicht. Das hat zur Folge, dass sich viele Versicherungsnehmer ihre Medikamente in der westattischen Hafenstadt besorgen.
Hingegen haben sich die Ärzte, die für EOPYY arbeiten, entschlossen, ihre Protestaktionen vorläufig zu beenden. Die Versicherungskasse hat ihnen für
den vergangenen Juni ausstehende Gelder in Höhe von 6,5 Mio. Euro ausgezahlt. In einer Mitteilungen der Ärzte heißt es aber, dass EOPYY ihnen weitere 260 Mio. Euro für das laufende Jahr und 1,1 Mrd. Euro für 2010 und 2011 schulde. In vielen Krankenhäusern machen Ärzte weiterhin Dienst nach Vorschrift. Am heutigen Freitag werden die Finanzämter aufgrund von Protesten ihrer Angestellten geschlossen bleiben. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)
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