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Streikwelle in Griechenland erlahmt Tagesthema

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Streikwelle in Griechenland erlahmt
Die Streiks von Lehrern und Angestellten der Versicherungskassen wurden in dieser Woche auf Eis gelegt. Protestiert haben die Betreffenden vor allem gegen die Arbeitsreserve, die in Entlassungen münden kann. Die in der vorigen Woche angekündigte Streikwelle, die über Griechenland rollen sollte, ist im Moment im abflauen. Die Sekundarschullehrer haben am Mittwoch beschlossen, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Sie hatten fünftägige rollende Streiks in Aussicht gestellt, die am 16.
ssicht gestellt, die am 16. September begannen. Insgesamt blieben viele Lehrer seither acht Tage dem Unterricht fern. Allerdings fiel in vielen Landesteilen die Streikbeteiligung äußerst gering aus, vor allem zu Beginn der zweiten Woche. Deshalb entschied die Gewerkschaft der Sekundarschullehrer (OLME), diese Aktion vorerst auf Eis zu legen. Die Schulen werden wieder geöffnet und sie wollen über andere Protestformen beraten.
Berichten griechischer Medien zufolgen haben inzwischen landesweit Schüler mehr als 200 Schulen besetzt. Diese Angaben werden allerdings vom Bildungsministerium nicht bestätigt. Offiziell geht man von etwa 100 Schulbesetzungen aus. Die Schüler hatten als Zeichen der Solidarität zu ihren Lehrern zu dieser Maßnahme gegriffen, nachdem letztere sie in einem offenen Brief kurz vor Beginn ihres Streiks dazu aufgerufen hatten.
Mürbe wurde die Streikfront nicht nur im Schulwesen, sondern auch bei den Versicherungskassen. Dort hatten die Gewerkschafter in der vorigen Woche rollende 48-stündige Ausstände angekündigt. Ab heute erschienen die Betroffenen aber wieder zur Arbeit. Beobachter gehen davon aus, dass die Staatsdiener wochenlange Streiks finanziell nicht verkraftet hätten, nachdem ihnen mehrmals die Gehälter beschnitten wurden, wodurch sie bis zu 45 % weniger Geld erhalten.
Etwa 25.000 Staatsdienern droht bis Ende des Jahres die so genannte „Arbeitsreserve“. Das bedeutet, dass Betroffene vorerst für acht Monate nach Hause geschickt werden. In diesem Zeitraum müssen sie versuchen, eine andere Stelle im öffentlichen Dienst zu erhalten. Klappt das nicht, werden sie nach Ende der Frist entlassen. Nach Vereinbarung mit den internationalen Geldgebern (Troika), muss die griechische Regierung bis Ende des kommenden Jahres 15.000 Staatsdiener entlassen haben. Bei vielen von ihnen soll dies durch die Arbeitsreserve geschehen. Entlassen werden sollen jedoch auch zahlreiche eidbrüchige Beamte.

(Griechenland Zeitung / eh, Archiv-Foto: Eurokinissi)

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