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Griechenland, Zypern und Ägypten intensivieren Kooperation im Mittelmeer Tagesthema

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Griechenland, Zypern und Ägypten intensivieren Kooperation im Mittelmeer

Griechenland, Zypern und Ägypten wollen ihre trilateralen Beziehungen weiter ausbauen. Vor diesem Hintergrund findet am 8. November ein Gipfeltreffen der Staatschefs der drei Länder in Kairo statt. Es handelt sich um ein erstes Treffen dieser Art. In Vorbereitung dieser Begegnung haben sich die Außenminister der drei Staaten bereits am heutigen Mittwoch in der zyprischen Hauptstadt Nikosia getroffen. 

Was das Gipfeltreffen betrifft, so sollen dabei die mutmaßlichen Erdöl- und Erdgasvorkommen in der Meeresregion zwischen den drei Ländern und deren Ausbeutung erörtert werden. Dabei dürfte auch das Thema der Verletzung der zyprischen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) durch die Türkei zur Sprache kommen.
Am 20. Oktober war das türkische Forschungsschiff „Barbaros“ gemeinsam mit zwei Begleitbooten in die zyprische AWZ eingelaufen. Anschließend gesellten sich zwei Kriegsschiffe hinzu, darunter eine Fregatte. Auch ein türkisches U-Boot wurde in der Region gesichtet. Es gibt Informationen darüber, dass die Türkei selbst einen Bohrturm in der zyprischen AWZ einrichten will. Ankara hatte bereits Anfang Oktober bekannt gegeben, dass es zwischen dem 20. Oktober und dem 30. Dezember die zyprischen Seegebiete 2, 3 und 9 zwischen Zypern und Ägypten für sich beanspruche. Damit erhebt das Land Anspruch auf die möglichen Erdgas- und Erdölvorkommen in diesem Gebiet. Griechenland und Zypern verfolgen die diesbezüglichen Aktivitäten des großen Nachbarn seit langem mit Besorgnis.
Der griechische Außenminister Evangelos Venizelos gab am Mittwoch bekannt, dass sein Land ebenfalls eine Fregatte und ein U-Boot der griechischen Kriegsmarine ins östliche Mittelmeer entsenden werde. Dies geschehe im Rahmen der „internationalen Verpflichtungen“ seines Landes, sagte er heute nach einem Treffen mit dem zyprischen Staatspräsidenten Nikos Anastasiadis und dem zyprischen Außenminister Ioannis Kasoulidis in Nikosia. Die Fregatte würde im Rahmen des UNO-Mandats und das U-Boot im Rahmen der Aktivitäten der NATO entsandt.
Weiterhin erklärte Venizelos, dass das Treffen der drei Staatschefs am 8. November keinesfalls eine feindliche Handlung gegenüber der Türkei sei. Vielmehr gehe es um die Sicherheit und Stabilität im östlichen Mittelmeerraum.
Am 5. Und 6. November wird zudem der israelische Außenminister Avigdor Liberman Nikosia einen offiziellen Besuch abstatten.
Elisa Hübel

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