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Konservativer Präsidentschaftskandidat der Links-Rechts-Koalition

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Konservativer Präsidentschaftskandidat der Links-Rechts-Koalition

Der Kandidat der Radikalen Linksallianz SYRIZA für das Amt des Staatspräsidenten heißt Prokopis Pavlopoulos, altgedienter Parteihaudegen und Mehrfachminister der konservativen Nea Dimokratia (ND).

Premier Alexis Tsipras begründete seinen Schritt mit den Worten, dass die politische Konstellation einen breiten Konsens erfordere. Bis vor wenigen Tagen galt als aussichtsreichster Kandidat der derzeitige griechische EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos (ND). Daneben wurden noch andere Politikernamen sowie Namen aus der Wissenschaft genannt. Die erste Wahlrunde geht am Mittwoch (18.2.) über die Bühne. Hierbei sind 180 Stimmen notwendig. Die Koalition aus SYRIZA und der rechtspopulistischen ANEL verfügt über 162 Stimmen; es ist anzunehmen, dass auch die ND mit ihren 76 Abgeordneten für ihren Parteikollegen stimmt und damit keine weiteren Wahlgänge erforderlich sind.

Ein anerkannter Verfassungsrechtler

Prokopis Pavlopoulos wurde 1950 in Kalamata (Peloponnes) geboren. Nach der Schulbildung studierte er Rechtswissenschaften in Athen.
1974 fungiert er als Sekretär des ersten Präsidenten nach dem Sturz der Diktatur, Michalis Stassinopoulos.
Im Jahre 1975 wird ihm durch ein Stipendium der Französischen Botschaft ein Studium in Paris ermöglicht, wo er 1977 zum Doktor promoviert.
Seine akademische Karriere erreicht durch die Professur an der Juristischen Fakultät in Athen ihren Höhepunkt.
Pavlopoulos ist der Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Werke und gilt als anerkannter Verfassungsrechtlicher.
Für die konservative Nea Dimokratia wird er erstmals 1996 ins Parlament gewählt; danach abermals 2000, 2004, 2007, 2009 und 2012. Neben anderen Regierungsposten übt er unter Premier Kostas Karamanlis das Amt des Innenministers aus (2004-2007 und 2007-2009).
Pavlopoulos ist verheiratet und hat drei Kinder.
Das Signal, das mit seiner Kür zum Präsidentschaftskandidaten gesandt wird, ist etwas zwiespältig. Kritiker werfen Pavlopoulos vor, dass während seiner Amtszeit als Innenminister der griechische Staatsapparat aufgebläht wurde. Die Tageszeitung „Ta Nea“ behauptete 2013, dass zwischen 2004 und 2009 mehr als 865.000 Staatsangestellte mit befristeten oder unbefristeten Verträgen (etwa ein Fünftel) eingestellt wurden; Pavlopoulos soll dafür als Innenminister die Hauptverantwortung getragen haben, so „Ta Nea“. (Griechenland Zeitung/rs, Foto: Eurokinissi)

 

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