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Thessaloniki-Messe soll Wirtschaftswachstum beschwören Tagesthema

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Thessaloniki-Messe soll Wirtschaftswachstum beschwören

Zwischen dem 10. und dem 18. September findet in Thessaloniki die wichtigste Messe Griechenlands statt. Daran beteiligen werden sich mehr als 1.000 Unternehmen. Ehrengast ist Russland. Die Gewerkschaften bereiten sich unterdessen auf Proteste vor.

Am kommenden Samstagabend, dem 10. September, wird Ministerpräsident Alexis Tsipras die 81. Internationale Messe Thessaloniki (DETh) in der nordgriechischen Metropole feierlich eröffnen. Diese Messe gilt als einer der politischen Höhepunkte des Jahres. Traditionsgemäß stellen das Regierungsoberhaupt sowie die Vorsitzenden der Oppositionsparteien bei dieser Gelegenheit ihre politischen Pläne und Ziele für die nähere Zukunft vor.

Politische Versprechungen
Vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise sind die in früheren Jahren üblichen Ankündigungen finanzieller Zuwendungen durch die jeweiligen Regierungen eher spärlich ausgefallen. Tsipras wird vor allem damit punkten wollen, dass in der vorigen Woche vier landesweit ausstrahlende TV-Lizenzen erfolgreich versteigert werden konnten: Insgesamt kommen damit 246 Millionen Euro in die Staatskasse. Der Linkspolitiker möchte dieses Geld für gesellschaftlich schwache Gruppen einsetzen: voraussichtlich für Niedrigrentner und Arbeitslose. In seiner Rede an Samstag will Tsipras die entsprechenden Details auf den Tisch legen.

Starke Beteiligung
An der DETh werden sich auf 50.000 Quadratmetern mehr als 1.000 Aussteller beteiligen. Damit soll nicht zuletzt ein Zeichen wirtschaftlichen Wachstums gesetzt werden: Im vorigen Jahr hatten sich lediglich 800 Unternehmen an der Messe beteiligt. Die meisten Aussteller stammen aus dem Privatsektor. Am stärksten vertreten sein werden der Gastronomie- und Getränkebereich sowie der Möbel-, Energie- und Technologiesektor. Staatliche Unternehmen werden lediglich 10 Prozent ausmachen. Was die Besucher betrifft, so werden mehr als 200.000 Menschen erwartet.
Vor dem Hintergrund des „Griechisch-Russischen Jahres“ ist Moskau auf der 81. DETh der Ehrengast. Mehr als 100 russische Unternehmen wollen ihre Produkte in Thessaloniki vorstellen. Darunter sind auch das Erdgasförderunternehmen Gazprom und die russische Bahn. Beide zeigen großes Interesse an den griechischen Privatisierungs- und Verpachtungsplänen.

Gewerkschafts-Proteste
Wie traditionell üblich werden auch bei der diesjährigen DETh Proteste der Gewerkschaften stattfinden. Den Startpfiff geben bereits am Samstagmorgen ab 7 Uhr die Angestellten des öffentlichen Gesundheitswesens. Die Hauptkundgebung findet am Samstagabend ab 18 Uhr vor der Venizelos-Statue statt. Dazu aufgerufen haben die beiden Dachgewerkschafen ADEDY (Öffentlicher Dienst) und GSEE (Privatwirtschaft). Für Ordnung sorgen etwa 3.000 bis 4.000 Polizisten, die zwischen dem 9. und dem 11. September in Thessaloniki im Einsatz sind. Die kommunistische Gewerkschaft PAME wird am Samstag um 18.00 Uhr separat am zentralen Aristotelous-Platz demonstrieren. Bereits für Freitagabend hat die PAME auch in der Hauptstadt Athen am Omonia-Platz zu einem Massenprotest aufgerufen.

Elisa Hübel


Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Alexis Tsipras mit Vertretern von Produktionsunternehmen aus Nordgriechenland am vorigen Donnerstag (1. September). Diese Beratung diente der Vorbereitung der 81. DETh.

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