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Beleidigende Äußerungen über Fußballfans: Staatssekretär nimmt den Hut

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Kostas Zouraris im Parlament. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Kostas Zouraris im Parlament.

Der Staatssekretär im Bildungsministerium Kostas Zouraris hat am Sonntag mit einem kurz gefassten Rücktrittsgesuch bei Ministerpräsident Alexis Tsipras angesucht: Er will das Kabinett verlassen.


Er erklärt jedoch, dass er seinen Sitz im Parlament behalten werde. Auch will er für die Multi-Gesetzesnovelle, über die am Montag (15.1.) abgestimmt werden soll, votieren. Zouraris sitzt in der Volksvertretung als Mitglied der rechtspopulistischen Partei Unabhängige Griechen (ANEL) – dem Koalitionspartner des Bündnisses Radikalen Linken (SYRIZA) von Tsipras.
Anlass für seinen Rücktritt aus der Regierung war ein Radiointerview eines Sportsenders der nordgriechischen Metropole Thessaloniki. Darin hatte sich der Politiker aus dem Ministerium für Bildung, Forschung und Religion beleidigend über Fans der Fußballklubs Olympiakos sowie Aris geäußert.
Seine Aussagen fielen nicht nur bei Fußballfans und -funktionären auf deutliches Missfallen, sondern auch bei seinen ANEL-Kollegen sowie bei SYRIZA. Auch Oppositionsparteien, wie etwa die konservative Nea Dimokratia, forderten den Rücktritt von Zouraris. Anschließend verteidigte sich der Politiker damit, dass es sich um Satire gehandelt habe, die auf Aristophanes basiere: Ein einfaches „Missverständnis“ also, so seine Rechtfertigung.
Es bleibt abzuwarten, wie Ministerpräsident Tsipras auf die Entwicklungen mit Zouraris reagieren wird. Dem Anschein nach dürfte er die Abstimmung über die Multi-Gesetzesnovelle heute Abend abwarten, ehe er eine Entscheidung trifft. Beobachter meinen, dass auch eine Mini-Kabinettsumbildung nicht auszuschließen ist. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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