Der Minister für öffentliche Ordnung und Bürgerschutz Nikos Dendias
will in den kommenden 12 Monaten 25 Auffanglager für Immigranten
ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung errichten lassen. Das kündigte
er am Mittwoch in Brüssel gegenüber der EU-Kommissarin für
Innenpolitik, Cecilia Malmström, an. Gleichzeitig betonte der
Minister, dass sich Griechenland an seine Verpflichtungen bezüglich
der Bekämpfung der illegalen Immigration halten werde. Bis zum
Herbst soll die zweite Bauphase des Auffanglagers im Attischen
Amygdaleza abgeschlossen sein, danach wird es mehr als 1.000
Immigranten aufnehmen können.
Im ersten Halbjahr 2012 sind unterdessen 44.602 Immigranten ohne gültige Papiere verhaftet worden. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es 38.061. Diese Zahlen gaben die Polizei sowie die Küstenwache am Mittwoch bekannt. Die meisten Einwanderer stammen aus Afghanistan (9.747), Pakistan (6.492) und Albanien (5.555). Die wenigsten Immigranten kommen aus dem Iran (440) und Tunesien (415). Repatriiert wurden in den ersten sechs Monaten lediglich 7.539 Personen.
Im Zuge einer neuen Immigrationspolitik will die Regierung auch die Verleihung der griechischen Staatsbürgerschaft für legal hier lebende Einwanderer erschweren. Diese sollen künftig zehn Jahre, statt bisher acht, in Griechenland ansässig sein müssen, bis sie einen Antrag auf den Erwerb der Staatsbürgerschaft stellen können. Kinder von Immigranten, die in Griechenland zur Welt gekommen sind, dürfen erst griechische Staatsbürger werden, wenn ihre Eltern acht Jahre in Griechenland gelebt haben; bisher waren es fünf. Andererseits sollen Jugendliche mit Immigrationshintergrund, die sich an einer griechischen Universität immatrikulieren, automatisch die Staatsbürgerschaft erhalten. (Griechenland Zeitung, eh)