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Linkskoalition legt 8-Punkte-Plan vor und fordert zum Widerstand auf Tagesthema

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Linkskoalition legt 8-Punkte-Plan vor und fordert zum Widerstand auf
Am Sonntag hat der Fraktionsvorsitzende des linken Bündnisses Syriza eine Rede im Rahmen der internationalen Thessaloniki Messe gehalten. Er sprach sich gegen das Memorandum aus. Gleichzeitig stellte er einen Acht-Punkte-Plan zur Rettung Griechenlands vor. Das radikale Linksbündnis Syriza ist bereit, das Land zu regieren, vorverlegte Parlamentswahlen fordert es aber nicht. Das stellte am Sonntag der Syriza-Fraktionsvorsitzende Alexis Tsipras (Foto) in einer Rede im Rahmen der Internationalen Thessaloniki Messe (DETH) fest.
se (DETH) fest. Weiterhin hob er hervor, dass sich die drei Koalitionspartner, die die Regierung unterstützen (ND, PASOK und DIMAR) an ihre vor drei Monaten gegebenen Wahlversprechen nicht gehalten hätten. Aus diesem Grund hätten sie nicht das Recht, das griechische Volk in „einem Prozess des Niedergangs“ zu halten.

„Betrogenes Volk“
Nach Ansicht des Linkspolitikers sei das Volk bei den letzten Parlamentswahlen am 17. Juni „betrogen“ worden. Weiterhin brachte er zum Ausdruck, dass die gegenwärtige Regierung unter dem konservativen Ministerpräsidenten Antonis Samaras keine lange Dauer haben werde, falls das unpopuläre Sparpaket in Höhe von mehr als 11,5 Mrd. Euro das Parlament passieren sollte. Dem Ministerpräsidenten warf Tsipras „Unzuverlässigkeit“ vor. Er verwies darauf, dass Samaras noch während der DETH 2011 vor einem Jahr seine letzte Antimemorandums-Rede gehalten habe. Nach Ansicht von Tsipras, dessen Syriza die stärkste Oppositionspartei im Parlament ist, trage das Memorandum die Verantwortung für die Abwertung der Arbeit, des Besitzes und der Unternehmen. Das Memorandum sei aber auch an einer derzeit in Griechenland erlebten „Krise der Demokratie“ schuld. Als Beispiel nannte er die steigende Popularität der faschistischen und gewaltbereiten Partei Chryssi Avgi. Ins Parlament konnte diese bereits vor drei Monaten mit knapp 7 % einziehen. In einer letzten Umfrage konnte die faschistische Partei auf den dritten Platz in der Wählergunst aufklettern.

Acht-Punkte-Plan
Für den Linkspolitiker sei es eher wichtig, dass das Volk den geplanten neuen Maßnahmen aktiven Widerstand entgegen setze. In seiner Rede wiederholte Tsipras, dass seine Partei eine Aufhebung des Memorandums und eine Neuverhandlung mit den internationalen Partnern anstrebe. Außerdem müsse es nach Ansicht der linken Partei einen Schuldenerlass und ein Moratorium geben. Tsipras nannte dafür das Beispiel Deutschlands aus dem Jahr 1953. Seinen Wählern versprach er in diesem Sinne eine Stornierung des bestehenden Memorandums und Neuverhandlungen mit den Geldgebern und internationalen Partnern.
Die von der Regierung angestrebte Verlängerung des Memorandums um zwei Jahre verglich Tsipras mit einer „gefährlichen Illusion“
Während seiner Rede, stellte Tsipras auch einen Acht-Punkteplan vor, mit dem die Gesellschaft „geschützt“ und „die sich entwickelnde humanitäre Krise“ vermieden werden könne. Außerdem will der Linkspolitiker die Finanzierung für Bildung, Gesundheit und für soziale Zwecke stärken. Unterstützt werden sollen mit seinem Programm auch die Produktion von Lebensmitteln und Medikamenten für den Eigenverbrauch des Landes sowie die Schifffahrt und der Eisenbahnverkehr. Letztendlich zählt zu seinen Vorschlägen auch eine progressive Reform des Steuersystems.

„Diener der Drachmen-Lobby“
Scharf kritisiert wurde die Ansprache des Syriza-Chefs von anderen politischen Kräften. Regierungssprecher Simos Kedikoglou nannte ihn einen „konsequenten Diener der Lobby der Drachme“ und stellte fest, dass die Linkspartei „kein Programm und nichts Neues zu bieten“ habe. Die kommunistische Partei KKE verglich Tsipras mit dem ehemaligen sozialistischen Ministerpräsidenten Jorgos Papandreou in dessen Ansprachen vor dem Ausbruch der Krise aber auch mit Antonis Samaras, als dieser sich seinerseits noch gegen das Memorandum gestellt hatte. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi. Das Archivfoto zeigt Tsipras bei einer Parteiveranstaltung Anfang September.)

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