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Griechenland ringt um ein neues Steuergesetz Tagesthema

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Griechenland ringt um ein neues Steuergesetz
Die Regierung in Athen ringt um ein neues Steuergesetzt. Die drei Regierungsparteien sind sich einig: Es muss „gerecht und transparent" sein, die Steuerflucht muss bekämpft werden. Doch der Anfang der Woche vorgestellte Entwurf stieß auf heftigen Widerstand. Die Regierung in Athen kämpft in diesen Tagen für die Schaffung eines neuen Steuersystems. Aus diesem Grund trifft sich im Laufe des heutigen Mittwochs Finanzminister Jannis Stournaras mit Ministerpräsident Antonis Samaras sowie mit dem Staatspräsidenten Karolos Papoulias.
sidenten Karolos Papoulias. Außerdem stehen Gespräche mit Vertretern der drei Regierungsparteien Nea Dimokratis (ND), PASOK und Demokratische Linke (DIMAR) auf dem Programm.

Steuergesetz von Null aufbauen
Anfang der Woche war angekündigt worden, dass Jahreseinkommen ab 26.000 Euro künftig mit 45 % versteuert werden sollen und dass das Kindergeld gesenkt werde. Dies stieß in der Öffentlichkeit, aber auch bei der PASOK und der DIMAR und bei Parlamentariern und Mitgliedern der ND auf starken Widerstand. Daraufhin kündigte Samaras am Dienstagabend während in einer Rede vor dem Kongress der Griechisch-Amerikanischen Handelskammer an, dass man das neue Steuergesetz „von Null aufbauen" werde. Die bisher angekündigten Steuersätze seien ungültig. Ziel sei es, schrittweise niedrigere Steuern durchsetzen zu können, damit alle Bürger ihre Abgaben an den Staat bezahlen könnten. Zudem forderte er schwere Strafen für Steuersünder. Das Steuersystem müsse vereinfacht werden und eine bessere Übersicht bieten.

„Prüfstein für die Regierung"
Das neue Steuergesetz muss bis spätestens zum 15. Dezember dem Parlament übereicht worden sein. Bis dahin müssen sich die drei Parteichefs, die die Regierung tragen – Antonis Samaras (ND), Evangelos Venizelos (PASOK) und Fotis Kouvelis (DIMAR) – grundsätzlich geeinigt haben. Venizelos bezeichnete das bevorstehende Steuergesetz als einen „Prüfstein für die Regierung". Die PASOK sei gegen zusätzliche Steuern. Das neue Steuersystem müsse gerecht und wirksam sein und die Mittelschicht beschützen, meint er. Der DIMAR-Vorsitzende Kouvelis hatte seinerseits am Dienstag betont, dass das neue Steuergesetz „einfach und gerecht" sein und Niedrigverdiener begünstigen müsse. Seiner Meinung nach müssten „mehr Steuern von allen und weniger Steuern vom einzelnen" in die Staatskassen fließen. Ziel müsse es sein, die Steuerflucht zu bekämpfen. Der Staatssekretär im Finanzministerium Jorgos Mavragiannis fasste zusammen: „Die Regierung wird unter sehr schwierigen Bedingungen den best möglichen Vorschlag für die griechischen Bürger vorlegen." In einem Interview stellte Finanzminister Stournaras fest, dass die Maßnahmen, die getroffen worden sind, ausreichen würden. Die gesetzten Ziele müssten jedoch erreicht werden, damit im kommenden Jahr keine zusätzlichen Maßnahmen ergriffen werden müssten. (Griechenland Zeitung / eh; Foto: Eurokinissi. Die Aufnahme zeigt eine lange Menschenschlange in einem Steueramt in Athen.)

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