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Ausgehverbot in Griechenland: „Das Virus kennt keine Grenzen“ Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis.

Die Griechen sind seit Anfang der Woche unter Quarantäne gestellt. Entsprechende Maßnahmen sind am Montag (23.3.) 6 Uhr morgens in Kraft getreten; aufrechterhalten werden sie vorerst bis zum 6. April. Wer seine Wohnung verlassen will, muss sich mit Personalausweis oder Reisepass ausweisen können. Zudem müssen die Bürger stets ein ausgefülltes Formular bei sich haben, womit das Verlassen der Wohnung zwingend begründet wird.

Entsprechende Formulare für eine Ausgangsgenehmigung kann man unter dem Link im Internet runterladen: forma.gov.gr.
Ausgenommen von diesen Einschränkungen sind Regierungsvertreter, Parlamentarier, Ärzte, Krankenhauspersonal und Mitglieder der bewaffneten Streitkräfte.
Sondergenehmigungen gibt es für den Fall, dass man unbedingt zur Arbeitsstelle kommen oder Einkäufe im Supermarkt bzw. in der Apotheke erledigen muss. Auch unabdingbare Besuche beim Arzt oder das Ausführen von Haustieren sowie sportliche Betätigungen sind erlaubt, doch das maximal zu zweit. Ebenfalls Ausnahmen werden gemacht für unabdingbare Besuche bei der Bank, falls das nicht auf elektronischem Wege erledigt werden kann. Auch Besuche bei Menschen, die dringend Hilfe benötigen, sind erlaubt; die Teilnahme an Hochzeiten, Taufen oder Beerdigungen ebenfalls, allerdings für maximal zehn Teilnehmer.
Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis warnte am Sonntag in einer Rede an die Nation: „Die Zeit zählt nicht mehr in Tagen, sondern in Stunden.“ Man müsse „schnell mutige Entscheidungen treffen“. Er erinnerte daran, dass es in der Verfassung vorgeschrieben sei, dass der Staat für die Gesundheit der Bürger sorgen müsse. Über die beschlossenen Maßnahmen habe er bereits Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou sowie die Vorsitzenden der Oppositionsparteien informiert.
Die Aufsicht über die strikte Durchsetzung der Quarantäne tragen die Polizei, die Gemeindepolizisten bzw. die Ordnungsämter sowie die Hafenpolizei. Für Zuwiderhandelnde seien Busgelder in Höhe von 150 Euro vorgesehen.
Mitsotakis beschrieb die Situation im Nachbarland Italien: Dort verliere aller zwei Minuten ein Mensch sei Leben durch das Virus. Griechenland dürfe nicht an einen Punkt gelangen, an dem man entscheiden müsse, „wer leben darf und wer stirbt“.
Der Premier fasste zusammen: „Das Coronavirus kennt weder Grenzen, noch Völker, noch Einkommen oder gesellschaftliche Gruppen.“ Das Virus würden alle Menschen bedrohen. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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