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Ex-Metropolit sorgt für Furore wegen Exkommunikation von Politikern

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt den früheren Bischof von Kalavryta, Ambrosios. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt den früheren Bischof von Kalavryta, Ambrosios.

Am Sonntag (17.5.) sorgte der frühere Bischof der peloponnesischen Kleinstadt Kalavryta, Ambrosios, wieder einmal für Schlagzeilen. Er exkommunizierte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis, Bildungsministerin Niki Kerameos und Staatssekretär für Krisenmanagement im Bürgerschutzministerium Nikos Chardalias.

Anlass dafür war ein Statement von Kerameos. Sie hatte Ende April zu bedenken gegeben, dass das Coronavirus über Speichel übertragbar sei, also auch über die direkten Kontakte bei der heiligen Kommunion. Ambrosios, der für extrem rechte Äußerungen bekannt ist, rief die Bildungsministerin dazu auf, diese Feststellung zu widerrufen, was diese aber nicht tat. In einem Brief beschrieb der Gottesmann Kerameos daraufhin als „respektlos“ und „blasphemisch“; ihre Tat sei mit „Verrat“ zu vergleichen, wetterte er.
Im Rahmen eines Gottesdienstes am Sonntag in Ägion – ebenfalls auf der Peloponnes – sprach Ambrosios schließlich die Exkommunikation der drei hochrangigen Politiker aus. Auch die Heilige Synode meldete sich zu dem Vorfall zu Wort. Die durchgeführte Exkommunikation sei „gegenstandslos“, hieß es dort. Lediglich die Vollversammlung der Metropoliten könne eine solche Entscheidung treffen. Daraufhin fragte sich der Parlamentarier der Oppositionspartei Bündnis der Radikalen Linken Nikos Filis, ob es im Jahr 2020 überhaupt noch möglich sei, dass die Kirche irgendjemanden exkommuniziere, vor allem wenn es sich um Regierungsvertreter handle. Auch die sozialistische Bewegung der Veränderung verurteilte die Statements von Ambrosios.
Chardalias stellte seinerseits versöhnlich fest, dass die Wiedereröffnung der Kirchen nach dem Lockdown in der Coronakrise für die Gläubigen eine frohe Botschaft sei. Er habe durch seinen Glauben gelernt, zu lieben und zu vergeben und nicht zu hassen. (Griechenland Zeitung / red)

 

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